Gemeinden der Region
Karlsbad -  11.07.2022
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50 Jahre SPD Ortsverein Karlsbad: Die Politik stets mitgestaltet

Karlsbad. 50 Jahre für Karlsbad – so das Motto des SPD-Ortsvereins Karlsbad in der Einladung zur Jubiläumsveranstaltung auf dem Areal des Obst- und Gartenbauvereins Ittersbach am vergangenen Wochenende. Deutlich älter sind allerdings die SPD-Ortsbezirke wie in Spielberg, wo man 2019 bereits das 100-jährige Bestehen feiern konnte.

„Wir haben uns für die Zukunft vorgenommen, Ansprechpartner aller Bürgerinnen und Bürger zu sein. Besonders wichtig ist uns dabei der Austausch zwischen den Generationen, um die Zukunft unserer Gemeinde für alle noch lebenswerter zu gestalten“, betonte Christine Sander, die zusammen mit Julia Heller als Doppelspitze seit wenigen Tagen dem Ortsverein vorsteht. Sie haben das Amt von Cornelia Nürnberg übernommen.

Umbrüche gestaltet

Einen weiten Bogen spannte der SPD-Kreisvorsitzende Volker Geisel in seinem Grußwort. Die SPD sei aktuell gefragt, die Umbrüche zu gestalten und dafür zu sorgen, dass die Gesellschaft zusammenhält. An die anstehenden Themen im Gemeinderat erinnerte SPD-Fraktionschef Reinhard Haas. Zum Thema Ökologie gehe es darum, im Benehmen mit der Landwirtschaft die Biotopvernetzung zu aktualisieren. Der geplante Solarpark beim Ortsteil Spielberg müsse als „Bürgerenergiegenossenschaft“ betrieben werden. Als riesen Herausforderung für die Zukunft nennt Haas die Parksituation in allen Ortsteilen.

In Mutschelbach gegründet

Blick zurück: Gegründet wurde der SPD-Ortsverein Karlsbad aus den fünf Ortsbezirken am 17. Juni 1972 im Gasthaus Adler in Mutschelbach und damit zehn Monate nach der Gemeindefusion. Mit rund 250 Mitgliedern (heute rund 100) zählte man damals zur größten Organisation im Kreisverband, wie der ehemalige Gemeinderat und Historiker Horst Sommer in seinen Ausführungen erläuterte. Gründungsvorsitzender war Karl Fuchs. Später führte über lange Jahre Helmut Haller die Karlsbader SPD. Seit vierzehn Jahren trug Cornelia Nürnberg Verantwortung.

Erster SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat der Großgemeinde war Harry Herrmann, es folgten Karl Mangler, über rund zwanzig Jahre war es Günther Ried, dann Gerhard Haas, Klaus Steigerwald und seit 2014 Reinhard Haas. Gerne erinnert man sich an die Anfangszeiten im Karlsbader Ortsparlament, als die SPD in den 1970er- und 1980er-Jahren stärkste Fraktion war. In der ersten Legislaturperiode waren es zehn von insgesamt 24 Mandatsträgern. Aktuell ist die SPD mit sechs von 29 Sitzen (fünf Überhangmandate) vertreten. Daneben stellte die SPD früher kontinuierlich Ortsvorsteher, so in Spielberg mit Walter Witt, Werner Steger, Walter Jock und später über 20 Jahre mit Reinhard Haas. In Ittersbach war es Günter Wicker und in Mutschelbach Manfred Dillmann. Hinzu kamen damals mit Gerhard Haas und später Reinhard Haas SPD Kreisräte. „In diesem Bereich gibt es deutlichen Nachholbedarf“, bekannte Cornelia Nürnberg.

Spürbare Abgrenzung

Von einer spürbaren Abgrenzung im kommunalpolitischen Agieren, gerade zwischen SPD und CDU in den Anfangsjahren Karlsbads wusste Horst Sommer zu berichten. „Erst ab Mitte der 80er Jahre war hier erfreulicherweise bei vielen Themen eine Kooperationsbereitschaft zu verspüren“.

Zu den Schwerpunktthemen der SPD zählte schon früh die nie realisierte Ortsumfahrung Langensteinbachs, der Bau der Mehrzweckhallen, der Erhalt der Grundschulen in allen Ortsteilen, die Schließung der ehemaligen Kreismülldeponie zwischen Ittersbach und Spielberg mit Kontrolle der Sickerwässer und nicht zuletzt die leider erfolglose Forderung nach einer Überdeckelung der Autobahn bei Mutschelbach.

Autor: Gustl Weber