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Niefern-Öschelbronn -  07.07.2023
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8500 Tonnen Altlasten an früherer A8-Tankstelle ausgebaggert und entsorgt

Enzkreis. Insgesamt 8500 Tonnen ölkontaminierter Bodenaushub wurden allein im Bereich der ehemaligen US-Militärtankstelle an der A8 aus dem Boden geholt und entsorgt, teilt der FDP-Enzkreisabgeordnete Erik Schweickert mit. Die Kosten hierfür betrügen etwa eine Million Euro. Diese Zahlen hätte der liberale Landtagsabgeordnete auf Nachfrage von der Autobahn GmbH des Bundes erhalten. Sowohl die Menge des Aushubs als auch die Kosten seien damit deutlich höher als in der 2010 erstellten Altlastenuntersuchung, die im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe durchgeführt und Teil des Planfeststellungsbeschlusses aus dem Jahr 2014 worden wären.

Mit Hilfe einer meterlangen Hülse wird bei der Tiefenbohrung Material aus dem Boden geholt. Gesucht wird nach Schadstoffen im Erdreich. Allein im Bereich der ehemaligen US-Militärtankstelle an der A8 fielen 8500 Tonnen ölkontaminierter Bodenaushub an. Foto: brudertack69
Mit Hilfe einer meterlangen Hülse wird bei der Tiefenbohrung Material aus dem Boden geholt. Gesucht wird nach Schadstoffen im Erdreich. Allein im Bereich der ehemaligen US-Militärtankstelle an der A8 fielen 8500 Tonnen ölkontaminierter Bodenaushub an. Foto: brudertack69 Foto: brudertack69 - stock.adobe.com

Damals hätte man noch mit Kosten von 215.000 Euro und mit rund 5000 Tonnen Aushub gerechnet. „Das nun deutlich mehr kontaminierter Aushub gefunden wurde als ursprünglich gedacht, macht deutlich, wie wichtig es war, dass gerade die Gemeinde Niefern-Öschelbronn immer wieder darauf gedrängt hat, in diesem sensiblen Bereich mit größter Genauigkeit vorzugehen und den belasteten Boden im Bereich des Wasserschutzgebiets vollständig auszutauschen“, so Schweickert.

„Unerwartete Überraschungen“

Nach Angaben der Autobahn GmbH erfolgte die Bodensanierung im Bereich der PWC-Anlage auf insgesamt 5000 Quadratmetern und stellenweise bis zu Tiefen von 6,7 Metern. 15.000 Kubikmeter Erde seien dabei bewegt worden, um alte Infrastruktur zu separieren, Auffüllungen und Materialien zu trennen und nicht belastete Bereiche von kontaminierten Arealen abgrenzen und freimessen zu können. Außerplanmäßig sei außerdem im Bereich eines Abwasserbeckens am alten WC-Gebäude eine Altlastsanierung durchgeführt worden. „Gerade weil im Boden auch unerwartete Überraschungen warten können, war das Drängen darauf, die Tank- und Rastanlage aus dem Enztal und dem Wasserschutzgebiet heraus zu verlegen, vollkommen richtig. Der Austausch des gesamten Bodens, der vollständige Wegfall von Tankstellen im Wasserschutzgebiet und die dann nach neuesten Maßstäben gebauten PWC-Anlagen in beiden Fahrtrichtungen, werden zu einer deutlichen Verbesserung des Trinkwasserschutzes im Vergleich zum Ist-Zustand führen“, erklärt Schweickert.

Autor: pm