Abschied von lokalem Urgestein: Früherer PZ-Mitarbeiter Bernd Rall im Alter von 66 Jahren verstorben
Ölbronn-Dürrn. In seiner Heimatgemeinde Ölbronn-Dürrn war Bernd Rall bekannt wie ein bunter Hund. Unter anderem auch deswegen, weil er als Freier Mitarbeiter der „Pforzheimer Zeitung“ über viele Jahre kommunale Ereignisse, Festivitäten und nicht zuletzt die Lokalpolitik begleitet hat und auch in vielen Vereinen Mitglied gewesen ist.
Geboren wurde Bernd Rall am 5. Mai 1953 in Ölbronn und ist dort auch zur Schule gegangen. Weil er seinen Vater nicht kannte, pflegte er ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter und Tante. Später erlernte er den Beruf des Maschinenschlossers und arbeitete unter anderem für die Firma Gack in Mühlacker. Bis zu seinem Eintritt ins Rentenalter war Bernd Rall über 25 Jahre beim Unternehmen Richard Wolf in Knittlingen beschäftigt. Verborgen blieb ihm kaum etwas, das in der Region vor sich ging, vor allem nicht in seiner Heimatgemeinde Ölbronn-Dürrn. Er war ein Netzwerker im besten Sinne - und das bereits, bevor es das Wort „Netzwerker“ in den alltäglichen Sprachgebrauch schaffte.
Das Ölbronner Urgestein war gerne unter Leuten und äußerst kommunikativ. Sein Interesse galt sowohl der Lokalpolitik als auch dem Vereinsleben, den Menschen in der Gemeinde sowie den örtlichen Strukturen und Institutionen. So verwundert es nicht, dass Bernd Rall über viele Jahre hinweg als Freier Mitarbeiter und Hobbyfotograf für die PZ unterwegs gewesen ist und diese nicht nur mit Texten, sondern auch mit zahlreichen Bildern und Recherche-Ideen versorgte.
„Er war immer derjenige, der alles zuerst erfahren hat. Dann ist er losgezogen und hat Fotos gemacht“, erinnert sich Ralls Ölbronner Jugendfreund und langjähriger Wegbegleiter Gerhard Neubold. Er sei ein lieber, hilfsbereiter Mensch gewesen, der stets ein offenes Ohr gehabt habe. Im Lauf der Jahre sei besonders das Fotografieren zu seiner Leidenschaft geworden. „Er hat sich zuhause ein eigenes Fotolabor eingerichtet und die Schränke waren voller Fotoapparate. Wenn eine neue Kamera auf den Markt gekommen ist, hat er sich sofort eine angeschafft“, erzählt Gerhard Neubold, der vor allem das sonntägliche Joggen mit seinem Jugendfreund genossen hat. Als Fußballer und Vereinsmitglied des TSV Ölbronn war Bernd Rall aber auch als Schiedsrichter tätig, bevor er Anfang August 2016 – unmittelbar nachdem er in Rente gegangen war – einen schweren Schlaganfall auf einer Radtour mit seiner Jedermänner-Gruppe erlitt. Das hinderte ihn auch an der Ausübung seiner Tätigkeit für die PZ und war ein großer Verlust für die Redaktion, die ihm zu Dank verpflichtet ist.
Nach einer Reha-Phase in Bad Wildbad zog Bernd Rall zuerst ins Bauschlotter Seniorenzentrum Bethesda und kehrte dann auf eigenen Wunsch an seinem 64. Geburtstag in seine rollstuhlgerecht umgebaute Ölbronner Wohnung zurück. Doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends, so dass Bernd Rall Ende November 2019 vom Seniorenzentrum Ötisheim ins Pforzheimer Helios-Klinikum gebracht werden musste, wo er dann am 18. Dezember verstarb.
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am kommenden Freitag, 10. Januar, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Ölbronn statt.