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Remchingen -  02.10.2023
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„Achterrat“ trifft sich in Remchingen: Die Jugend will mitreden

Remchingen. Von einem Skatepark ist die Rede, von Graffiti-Kunst und von einem Open-Air-Kino: Es dauert nicht lange, bis sich die Pinnwände mit Stichworten füllen, bis angeregt diskutiert und debattiert wird. In der Remchinger Kulturhalle wird konzentriert gearbeitet. Einen ganzen Vormittag lang haben sich Remchinger Jugendliche dort gemeinsam Gedanken über die Zukunft ihrer Gemeinde gemacht.

An Pinnwänden haben die Schüler ihre Ideen festgehalten. Dabei wurde immer wieder auch teilweise kontrovers diskutiert.
An Pinnwänden haben die Schüler ihre Ideen festgehalten. Dabei wurde immer wieder auch teilweise kontrovers diskutiert. Foto: Nico Roller

„Achterrat“ heißt das Format, an dem sich am Donnerstag rund 170 Schüler beteiligt haben. Alle gehen in die achte Klasse, alle sind mit Engagement dabei.

„Die Schüler haben wirklich toll mitgearbeitet“, sagt Britta Hoffmann, die in der Gemeindeverwaltung das Amt für Bildung, Familie und Soziales leitet.

Ihr war es wichtig, dass beim Achterrat alle Remchinger Schulen vertreten sind: das Gymnasium, die Bergschule, die Carl-Dittler-Realschule und die Schule am Sperlingshof. Hoffmann sagt, das Format sei auf Nachhaltigkeit ausgelegt und solle nicht einfach verpuffen. Die Jugendlichen sollen den Eindruck haben, ernst genommen und an kommunalpolitischen Themen beteiligt zu werden. Was allerdings auch bedeutet, dass sie lernen müssen, wie politische Entscheidungsprozesse funktionieren. Schon im Unterricht hatten die Schüler zusammen mit ihren Lehrern Ideen gesammelt, die sie am Donnerstag in der Kulturhalle um weitere ergänzen.

Wichtige Themen

In kleinen Gruppen werden die Themen anschließend vertieft und ausgearbeitet: teilweise mit Beteiligungs- und Finanzierungsvorschlägen, mit Pro- und Contra-Listen und möglichen Ansprechpartnern in der Gemeindeverwaltung. Die Bandbreite der Themen ist groß und reicht von Wasserspendern an allen Schulen, beleuchteten Radwegen und mehr Aufenthaltsmöglichkeiten bis zu einem Open-Air-Kino und einer Verschönerung der Unterführung mit Graffiti-Kunst. Wenn man den Jugendlichen zuhört, dann merkt man, dass Sport eine große Rolle für sie spielt. Sie wünschen sich einen Skatepark, einen Basketballplatz, mehr Sitzmöglichkeiten und eine Beleuchtung auf den Fußballplätzen der Gemeinde. Die gesammelten Ideen nehmen die Achtklässler nach der Auftaktveranstaltung mit in ihre Schulen, wo eine weitere Priorisierung und Ausarbeitung stattfinden soll – mit dem Ziel, dass bis zum Sommer eine Auswahl getroffen ist, die dann in einer Ausstellung dem Gemeinderat und der Verwaltung präsentiert wird. Genauso hat man es auch vor zwei Jahren schon gemacht, als es den Achterrat in Remchingen zum ersten Mal gegeben hat.

„Das hat damals gut funktioniert und ist bei allen super angekommen“, erzählt Hoffmann, die festgestellt hat, dass bei der Auftaktveranstaltung einige Themen genannt worden sind, die schon vor zwei Jahren auftauchten.

Einige der Wünsche von damals befinden sich bereits in der Umsetzung. Etwa die Digitalisierung, bei der durch den Digitalpakt bereits einiges passiert ist. Für einen Skatepark hat es schon eine Umfrage unter Jugendlichen gegeben, die den Bedarf ermitteln sollte. Hoffmann sagt, Gemeinderat und Verwaltung würden die Vorschläge der Jugendlichen sehr ernst nehmen. Was sich allein schon daran zeigt, dass sie nach der Ergebnispräsentation im Sommer zu jedem einzelnen Thema Stellung beziehen und die Umsetzbarkeit prüfen werden. Die Verwaltung gebe regelmäßig Sachstandsberichte und der Gemeinderat frage auch von sich aus immer wieder nach.

Autor: Nico Roller