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Neuenbürg -  19.10.2018
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Ärzte-Karussell zwischen den Krankenhäusern in Neuenbürg und Bad Wildbad

Neuenbürg/Bad Wildbad. Bad Wildbads Sana-Klinik schließt eine Lücke im chirurgischen Angebot – und in Neuenbürg entsteht dadurch eine Lücke. Zuvor war das bei der Neuausrichtung des Krankenhauses im Enzkreis andersherum.

Die Krankenhäuser der Regionalen Kliniken Holding (RKH) in Neuenbürg und der Sana-Gruppe in Bad Wildbad sind nicht einmal ganz 19 Kilometer voneinander entfernt. Eine sehr kurze Distanz – auch für die dort jeweils beschäftigten Mediziner. Das bekamen zuerst die Wildbader zu spüren, als 2015 Professor Dr. Stefan Sell, der damalige Chefarzt am Sana-Rheumazentrum, nach Neuenbürg wechselte, um dort das neue Gelenkzentrum Schwarzwald aufzubauen – zusammen mit bewährten Wegbegleitern.

Derzeit ist es das Neuenbürger Haus, das eine Lücke stopfen muss. Als Sana in Bad Wildbad Anfang Oktober stolz bekanntgab, dass man das seit 2016 eingeschränkte chirurgische Angebot nun auf Unfall- und Viszeralchirurgie ausweiten könne, waren es mit Dr. Akif Hatipoglu und Dr. Bodo Krüger zwei von Neuenbürg hergewechselte Mediziner, die nun die entsprechenden Bereiche der Sana-Kliniken leiten werden (die PZ berichtete). „Mit dem neuen Ressort können wir die chirurgische Versorgungslücke in Bad Wildbad und Umgebung schließen“, freute sich damals Geschäftsführerin Margarete Janson.

Gleichzeitig knobelte RKH-Regionaldirektor Dominik Nusser an einer Lösung für den plötzlichen Ausfall der Viszeralchirurgie in Neuenbürg. Das kleine Krankenhaus, das derzeit immer stärker in eine orthopädische Fachklinik umgewandelt wird, habe zunächst nur die Unfallchirurgie über die Operateure des Gelenkzentrums abdecken können. Für die Eingriffe im Bauchbereich, deren Vorkämpfer in Neuenbürg Dr. Hatipoglu erst im Frühjahr 2017 als Nachfolger des verstorbenen Dr. Wolfgang Rehm geworden war, hat man eine Übergangslösung vorbereitet, für die Operateure aus dem Schwesterkrankenhaus in Mühlacker im Enztal aushelfen müssten. Parallel laufen Gespräche, um einen Nachfolger zu finden.

Autor: Alexander Heilemann