Aktionstag im Kloster Maulbronn: Eine Heimat für weltberühmte Dichter
Maulbronn. Außergewöhnlicher Aktionstag: Am Sonntag konnten Maulbronn-Besucher das Kloster im Rahmen mehrerer Sonderführungen erkunden, die das Stift und Seminar als Bildungsort würdigten. Zu den bekannt gewordenen Klosterschülern zählten beispielsweise Friedrich Hölderlin (1770-1843) und Hermann Hesse (1877-1962).
„Poesie hat hier einen festen Platz“, unterstrich Melanie Kalcher schon zu Beginn ihrer literarisch angereicherten Führungen durch Maulbronns „Paradies“ (Vorhalle der Klausur) und Kreuzgang, Kirche und Chor, Kapitelsaal und Klostergarten. Sie beschrieb das Leben der jungen Seminarschüler mit einer Vielzahl klug zusammengestellter Zitate. Hesses „Unterm Rad“ fehlt ebenso wenig wie Joseph Victor von Scheffels (1826-1886) Trinklied „Maulbronner Fuge“ oder Hölderlins im Alter von 14 Jahren zu Papier gebrachten Lebensentwurf „Mein Vorsatz“.
Nach der Reformation war das Maulbronner Seminar für die geistige Elite Württembergs ein Fixpunkt, aus dem, wie es Bundespräsident Theodor Heuss (1884-1963), wohl mit Blick auf Hesse und Hölderlin, formulierte, „geordnete und entgleisende“ Berufswege wegführten. Zu den besten Klosterschülern zählt Melanie Kalcher den schwäbischen Vormärz-Schriftsteller Hermann Kurz, obwohl er sich 1831 im Evangelisch-theologischen Seminar in Maulbronn mit dem Dante-Zitat „Die ihr eintretet, lasst alle Hoffnung fahren!“ in die Erinnerung brachte.
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