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Enzkreis -  03.07.2022
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Alle wollen zum Unterholz-Festival in Pforzheim: Musikevent mitten im Wald erlebt Besucherrekord

Pforzheim. Die Bässe schallen durch den Wald und Gruppen von Menschen pilgern Richtung Hoheneckplatz – das Unterholz-Festival ist wieder da. Nach pandemiebedingter Zwangspause konnte das Event für Techno-Musik vergangenen Samstag zum sechsten Mal stattfinden. Die einwöchigen Aufbauarbeiten inklusive der Gestaltung des aufwendigen Bühnenbilds aus Holz scheinen sich mehr als ausgezahlt zu haben, denn schon zur Mittagszeit seien knapp 1000 Besucher vor Ort gewesen, so Yannick Schierling, Vorstand des Unterholz-Vereins.

Das aufwendige Bühnenbild lässt eine besondere Atmosphäre entstehen.
Das aufwendige Bühnenbild lässt eine besondere Atmosphäre entstehen. Foto: Haug

Im Vorverkauf seien online insgesamt 3200 Tickets verkauft worden und an der Abendkasse waren es bis um 19 Uhr schon fast 400 Tickets, berichtet Mitglied des Vereins Julian Schwämmle.

„Man merkt einfach, dass es die Leute vermisst haben, dass sie nicht hierher konnten. Ich glaub‘ so voll war’s noch nie. Und es hört ja nicht auf. Es kommen immer mehr Leute.“

Im Jahr 2019 besuchten rund 3500 Menschen das Festival, was tatsächlich bedeutet, dass noch mehr Besucher das Musikevent aufgesucht haben. Die hohe Besucherzahl am Mittag begründen die Vereinsmitglieder mit der aufgestauten Begeisterung durch langes Ausbleiben von Konzerten und Festivals und den 17 Euro Eintritt, die eingeführt wurden. Die Leute wollen etwas für ihr Geld bekommen und das Angebot voll auskosten.

Die Menschen, die am Samstag das Festival besucht haben, konnten sich auf Acts wie Township Rebellion, ein Produzenten-Duo, das ursprünglich aus Pforzheim kommt, den gebürtigen Hamburger Einmusik und Kellerkind aus der Schweiz freuen. Neben diesen Hauptacts gab es aber noch eine ganze Reihe anderer Auftritte, wie zum Beispiel der des DJ-Duos „The Journey“ aus Australien. Außerdem war natürlich für Essen und Trinken gesorgt, dass man sich nach exzessivem Tanzen auch genügend stärken konnte. „Ich freue mich wie immer am meisten auf den Abend, weil dann die Lichtshow besser wirkt.

So sah die aufwändig gestaltete Bühne bei Nacht aus.
So sah die aufwändig gestaltete Bühne bei Nacht aus.

Township Rebellion spielt als Letztes – das ist immer ein Highlight für mich. Ansonsten natürlich Einmusik, das ist ja auch eine Größe in dem Genre“, erzählt Schierling begeistert. Das Einzige, was er bedauerlich fände, sei, dass die mühsam aufgebaute Bühne schon in einigen Stunden wieder abgebaut werden müsse. Diese habe insbesondere wegen des neuen Designs besonders viel Zeit in Anspruch genommen und den 50 bis 60 Leuten im Team beinahe den letzten Nerv gekostet. Pascal Schmelzle, der ebenfalls im Unterholz-Verein aktiv ist, habe vor allem an der Bühnenverkleidung gearbeitet.

„Wir haben am Freitag noch bis Mitternacht die Verkleidung fertig gemacht und waren 15 Stunden beschäftigt. Wenn das Ganze dann fertig ist und die ersten positiven Meinungen und Lob kommen, ist das richtig erfüllend. Wir machen das ja alles freiwillig und das ist dann die Bezahlung.“

Er habe bisher auch keinerlei negatives Feedback bekommen, sondern sei ausschließlich auf Begeisterung der Besucher getroffen, die gerade den Aufwand, der in die Bühne gesteckt wurde, wertschätzen würden.

Auch Festivalbesucherin Caro Plumwer meint: „Ich find’s mega cool. Es sind total viele Leute in meinem Alter hier. Es ist voll das angenehme Publikum und eine sehr geile Atmosphäre. Also ich bin das erste Mal da und find’s super!“ Dass das Festival aufgrund der Größe, dass es inzwischen angenommen hat, nun Eintritt gekostet hat, war am Wochenende also kein Hindernis für die Pforzheimer Techno-Fans. „Das Wetter ist Bombe und die Musik passt. Was will man mehr?“, so Schierling.

Autor: Leonie Haug