Alter Bahnhof in Niefern wird als Veranstaltungszentrum eröffnet
Niefern-Öschelbronn. In zwei Wochen ist es so weit: Der alte Nieferner Bahnhof erstrahlt in neuem Glanz. Das Gebäude, in den vergangenen drei Jahren renoviert, wird als Schmuckstück für die Kultur eröffnet. Die Gemeinde feiert am letzten Juli-Wochenende die aufwendige Umgestaltung der historischen Räume mit einem Kabarettabend am Samstag, 28. Juli, und einem Tag der offenen Tür am darauffolgenden Sonntag.
Mit dem Einweihungsfest für das Schatzkästchen findet ein Sanierungsfall ein gutes Ende. Der Pforzheimer Architekt Tilman Holzer hat die Schlichtheit des Bahnhofs bewahrt, zugleich aber modern ausgestattete Räume geschaffen – im Zentrum eine lichtdurchflutete zweistöckige Veranstaltungsstätte. Viele Jahre lang war der Bahnhof nur noch eine marode Hülle, nachdem die Bahn um 1998 das Empfangsgebäude geschlossen und Automaten für den Fahrkartenverkauf aufgestellt hatte.
Aber von vorne: Im Jahr 2000 verhandelte der frühere Bürgermeister Jürgen Kurz erstmals mit der Bahn über die Übernahme der ganzen Anlage. 2003 schloss die Gemeinde den Kaufvertrag ab. Für 600 000 Euro gab die Bahn ihre Einrichtungen ab. Der Güterschuppen wurde 2007 abgerissen. 2008 diskutierte der Gemeinderat mit drei Architekten über unterschiedlichen Ideen, was aus dem denkmalgeschützten Bahnhof einmal werden sollte. Den Zuschlag erhielt das Büro Herkommer/Holzer. 2015 begann die Modernisierung – ein schwieriges und teures Vorhaben: Die Gemeinde hat rund drei Millionen Euro in den Umbau investiert.
Der Architekt Holzer, Ortsbaumeister Franz-Josef Müller und die Handwerker hatten es nicht leicht. Denn wie gut erhalten der Nieferner Bahnhof der früheren badischen Staatsbahn war, mussten sie alle erst herausfinden. „Wir fangen fast bei null an, denn die Bahn hat ihre Bauverfahren immer eigenständig abgewickelt“, sagte vor dem Umbau Uwe Engelsberger vom Bauamt des Rathauses. 2015 wurde der Flachdachanbau des Bahnhofs, die ehemalige Wartehalle, abgerissen. Neue Perspektiven eröffnete die Gemeinde damals den Firmen, die sich an der Bahnhofstraße angesiedelt haben. Die rumpelige Schotterpiste Richtung Eutingen wurde ausgebessert.
Lange war jedoch offen, wie die Gemeinde den jetzt 155 Jahre alten Bahnhof überhaupt nutzen sollte. Die Idee, das Haus für Firmenbüros umzubauen, wurde verworfen. Auch der Vorschlag, ein Jugendzentrum einzurichten, wurde gestrichen. Mehr daüber lesen Sie am Dienstag in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.