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Ispringen -  14.10.2025
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An die Kugeln, fertig, los! Bouli-Liga am Wochenende in Ispringen veranstaltet

Ispringen. Die meisten gehen leicht in die Knie, um ihren Wurf zu machen. Konzentriert schauen sie, wo die kleine Kugel liegt, die mal orange, mal neongrün ist und von allen nur „Schweinchen“ genannt wird. Die Spieler versuchen, die metallisch glänzende Kugel so zu werfen, dass sie entweder möglichst nah am Schweinchen landet oder die gegnerischen Kugeln aus dem Weg räumt.

Adelheid Raab, Achim Dürr, Matthias Uhl und Walter Kälber (von links) werfen am Rand des Finales zum Spaß ein paar Kugeln, während die Entscheidungsspiele noch laufen. Auch das ist bei der Bouli-Liga erlaubt.
Adelheid Raab, Achim Dürr, Matthias Uhl und Walter Kälber (von links) werfen am Rand des Finales zum Spaß ein paar Kugeln, während die Entscheidungsspiele noch laufen. Auch das ist bei der Bouli-Liga erlaubt. Foto: Nico Roller

Gelingt ihnen eines von beidem, dann ist die Freude auf dem Gelände des Ispringer Turnvereins am Waldeck groß. Auch bei den zahlreichen Zuschauern. Mit spannenden Duellen geht dort am vergangenen Samstag das Finale einer Boule-Liga über die Bühne, die sich in erster Linie an Freizeitsportler richtet, die ohne Lizenz spielen wollen. „Bei uns dreht sich alles um den Spaß“, sagt Achim Dürr. „Ob man trainiert oder spielt, das müsste im Freizeitbereich doch egal sein.“ Vor 17 Jahren hat er die Just-Fun-Liga gegründet, die inzwischen Bouli-Liga heißt, benannt nach ihrem Hauptsponsor, einem auf Boule-Kugeln und Trikots spezialisierten Unternehmen. Dürr sagt: „Bei uns kann jeder mitmachen.“ Ausdrücklich auch Liga-Spieler, allerdings nicht mit kompletten Mannschaften, damit es nicht unfair wird.

Ungezwungen spielen

Gespielt wird von Mai bis Oktober, mit einer Pause in den Sommerferien, die allerdings nicht verpflichtend ist, denn die Mannschaften können ihre insgesamt acht Spieltage flexibel legen. Die Termine stimmen sie dazu individuell unter- und miteinander ab, ebenso die Uhrzeiten und die Rahmenbedingungen. Schiedsrichter gibt es laut Dürr nicht, dafür jede Menge Geselligkeit und Kameradschaft. Am Ende der Spiele melden die Mannschaftsführer die Ergebnisse selbstständig an den Staffelleiter, der sie in das System einpflegt. Dürr beschreibt die Atmosphäre als ungezwungen und locker, als kameradschaftlich, respektvoll und fair. Gespielt wird zwar nach den offiziellen Regeln, aber weniger streng als im Ligabetrieb: ohne Trikotpflicht und mit der Erlaubnis, nebenher auch mal ein Bier zu trinken oder eine Zigarette zu rauchen. Das Beherrschen von Technik und Taktik ist zwar von Vorteil, aber keine Voraussetzung. „Hier wird einfach gespielt.“ Dürr merkt beim Boule „einen kleinen Boom“, gerade bei den Jüngeren, die es lieben, die Kugeln ihrer Gegner wegzuschießen.

Diese Saison sind rund 20 Mannschaften dabei, alle nach Leistungsniveau in drei Klassen unterteilt. In der ersten und obersten ist der TV Ispringen vor kurzem „Überraschungsmeister“ geworden, in der zweiten hat der TV Ersingen den verdienten Aufstieg geschafft und in den beiden dritten die leistungsstarke Gruppe vom SC Neuenbürg. „Wir fördern ganz bewusst nicht den oberen Bereich des Breitensports, sondern den unteren“, erklärt Dürr, der darin eine gute Möglichkeit sieht, Einsteiger und neue Spieler zu gewinnen.

Für alle Altersklassen

„Wir sind gern dabei, weil hier jeder gegen jeden spielen kann“, sagt Vorsitzender des TV Ispringen Walter Kälber, der im Boule einen Sport für alle Altersklassen sieht. Er hat den Eindruck, dass die Gemeinschaft in der Bouli-Liga großgeschrieben wird, dass ein gesunder Ehrgeiz zwar gerngesehen, aber nicht das Entscheidende ist. Kälber und seine Kollegen aus vier Mannschaften freuen sich auf jeden neuen Spieltag, denn sie wissen: „Man wird überall super empfangen und bestens bewirtet.“