Ankerkreuzung: Die Stadt Bad Wildbad will ab sofort mehr Einfluss nehmen
Bad Wildbad. Die Stadt Bad Wildbad möchte Einfluss nehmen können auf eine Bebauung rund um die Calmbacher Ankerkreuzung. Mit zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen beschloss der Gemeinderat nun eine Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht von Gebäuden im Bereich Haupt-/Kriegs-/Alte Höfener- und Wildbader Straße. Damit ist der Bau einer sozialtherapeutischen Einrichtung auf dem Areal des Café Peter nun endgültig vom Tisch.
Ein Träger wollte an diesem Standort eine Wohngruppe für psychisch erkrankte Menschen in einem elf Meter hohen viergeschossigen Neubau einrichten. Bereits der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats beurteilte den Standort aber wegen der Verkehrssituation als kritisch. Es soll nun nach Alternativstandorten gesucht werden.
Das städtische Vorkaufsrecht hat nach Ansicht der Verwaltung aber noch einen weiteren Vorteil. Während der Sanierungsarbeiten an der B 294 war an der „Ankerkreuzung“ ein Mini-Kreisel eingerichtet. Inzwischen wird der Verkehr per Ampel geregelt. Zu Stoßzeiten stauen sich die Fahrzeuge an diesem neuralgischen Punkt. Immer wieder forderten einzelne Gemeinderäte eine Verbesserung der Verkehrssituation dort, auch mit Blick auf den Schülerverkehr, der in diesem Bereich für die Fünf-Täler-Schule abgewickelt wird. Mit dem jetzigen Beschluss hat die Stadt nun vorgebaut, sollte ein Kreisverkehr dort doch infrage kommen. Der müsste nämlich größer sein als jener provisorische Minikreisel und dazu würde privater Grund benötigt.
Allerdings ist derzeit noch nicht absehbar, ob die Ankerkreuzung neu gestaltet wird. Der Bereich liegt im Sanierungsgebiet „Calmbach III“, bei dem es auch um eine Neugestaltung der Straßen und Wege dort geht. Beim Landratsamt läuft derzeit eine Anfrage bezüglich der Verkehrssituation in diesem Bereich.
Uneins war sich bei der Abstimmung über das Vorkaufsrecht die SPD. Während Dieter Gischer (SPD) „keinen Bedarf“ für eine solche Satzung sah, stellte Hans-Henning Saß (SPD) den Antrag, das Satzungsgebiet an das Sanierungsgebiet anzupassen. In diesem Zusammenhang betonte Bürgermeister Klaus Mack: „Mit dieser Satzung werden keine Fakten geschaffen.“ Martin Keppler (CDU) appellierte: „Ich sehe einen großen Handlungsbedarf an der ‚Ankerkreuzung‘.“ Der Ortsteil Calmbach leide unter der Verkehrsbelastung.
