Gemeinden der Region
Mühlacker -  22.09.2020
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Anwohnern stinkt’s gewaltig: Hundekot wird zum großen Problem in Lienzingen

Mühlacker-Lienzingen. Es sind die „Alltagsfreuden“ der besonderen Art: Man geht auf einem Feldweg spazieren, muss einem entgegenkommenden Traktor ausweichen – und schon steht man mit einem Schuh in einem Hundehaufen. Was selbst in der Umgebung von landwirtschaftlichen Wegen eine Sauerei ist, wird erst recht in Wohngebieten mitten in den Kommunen zu einem Riesenärgernis.

Denn obwohl mittlerweile in vielen Gemeinden an beinahe jeder Ecke entsprechende Stationen mit Hundekottüten installiert worden sind, kommen viele Frauchen und Herrchen ihrer Pflicht nicht nach, die Hinterlassenschaften ihrer vierbeinigen Begleiter zu entsorgen. Das ist nicht nur extrem ärgerlich, es ist auch ein Hygieneproblem für spielende Kinder oder – auf freiem Feld – für die Futterproduktion der Landwirte.

Naturgemäß kommt es aus diesen Gründen immer wieder zu Konflikten. Beispielsweise mit Anwohnern, die es nachvollziehbarerweise wenig schätzen, wenn fremde Hunde ihr Anwesen als Klo missbrauchen. Dass derartige Streitigkeiten auch eskalieren können, zeigt ein aktueller Fall aus Lienzingen.

"Dass mir nun einer Hundekot ans Auto schmiert, ist ja nur der traurige Höhepunkt – oder besser gesagt Tiefpunkt."

Anwohnerin Lydia Raithel

Entlang der Kirchenburggasse direkt im ensemblegeschützten Ortskern ist Hundekot schon seit Jahren ein massives Problem, sagt Anwohnerin Lydia Raithel. Immer wieder komme es zu Konflikten, auch angebrachte Hinweisschilder hätten die Situation nicht gebessert. Als sie nun aber dieser Tage in ihr Auto steigen wollte, war eine neue Qualität der Eskalation erreicht.

Ein Hundehalter hatte die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners quer über die Windschutzscheibe von Raithels Auto verteilt. Bei der Polizei habe sie Anzeige gegen unbekannt erstattet – sie hofft aber vor allem, dass die Schaffung von Öffentlichkeit ein Umdenken bewirkt und hat sich daher an die PZ gewandt. „Dass mir nun einer Hundekot ans Auto schmiert, ist ja nur der traurige Höhepunkt – oder besser gesagt Tiefpunkt“, sagt Raithel. Es könne schlichtweg nicht angehen, dass sich viele Hundehalter nicht um den Kot ihrer Tiere kümmerten.

Seit Jahren ein Problem

Dieser Umstand ärgert auch Ali Kurtal, der an seinem Schrebergarten einige Hundert Meter vom Wohnhaus der Raithels entfernt ein Schild angebracht hat, das darauf hinweist, dass das Areal „Kein Hundeklo“ sei.

„Es ist seit Jahren schon ein großes Problem und wird einfach nicht besser“, sagt Kurtal.

Mehr lesen Sie am Dienstag, 22. September, in der „Pforzheimer Zeitung - Region Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.