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Königsbach-Stein -  23.08.2018
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Apfel ist nicht gleich Apfel

Königsbach-Stein. Beim Ferienprogramm des Königsbacher Obst und Gartenbauverein (OGV) lernten die Kinder diesesmal alles rund um den Apfel.

Kräftig schüttelt der zehnjährige Tim mit einer langen Stange, einem sogenannten Apfelrüttler, an einem der vielen Bäume, die auf der Wiese des Königsbacher Obst- und Gartenbauvereins (OGV) stehen. Und schon fallen unzählige Äpfel neben ihm auf den Boden. Etwas sanfter geht ein paar Meter weiter Johannes (9) zu Werke. Er hat einen Apfelpflücker in der Hand und lässt die Früchte nach dem Ernten direkt in ein weiches Säckchen plumpsen. So bekommen sie keine Druckstellen. Von Ursula Kunzmann erfahren die Kinder, was sie da gepflückt haben: Zabergäuer Renette, Brettacher und Boskoop heißen die leicht säuerlich schmeckenden Apfelsorten, die typisch sind für Streuobstwiesen in der Region. Die erfahrene Streuobstpädagogin weiß genau, was es auf heimischen Streuobstwiesen alles zu entdecken gibt. Auf denen wachsen nämlich nicht nur Apfelbäume, sondern sie sind auch Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Insekten.

Beim Ferienprogramm des Königsbacher OGV schauen die Kinder die Äpfel genau an. Denn essen kann man diese Sorten noch nicht, ohne wegen der Säure das Gesicht zu verziehen. Pflücken lassen sie sich zwar schon, aber bis sie genussreif sind, dauert es noch. Ob ein Apfel reif ist, sieht man oft, wenn man ihn aufschneidet: Die Kerne müssen dunkel sein. Entfernen lässt sich das Kernhaus, der „Butzen“, am besten mit einem Apfelbohrer. Und wenn man den Apfel dann noch mit einem Messer einmal rundherum in einem Kronenmuster bis zur Mitte einschneidet, dann bekommt man das, was Kunzmann einen „Zauberapfel“ nennt: Einen, der ganz anders in Szene gesetzt ist als sonst.

„Wenn der Apfel optisch ein Hingucker ist und die Kinder dafür auch noch selbst sorgen können, dann essen sie ihn viel lieber“, weiß die Expertin. Und es gibt weitere gute Gründe, Äpfel zu essen: Sie sind gut für den Stoffwechsel, stillen den Durst, helfen gegen Durchfall. „Voll cool“ sei der Nachmittag gewesen, sagt Johannes (9): „Ich wusste gar nicht, was man aus Äpfeln alles machen kann.“

Autor: Nico Roller