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Pforzheim -  28.11.2023
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Auf dem Weg zum Gerichtstermin in Pforzheim: Angeklagter schubst Kontrolleur in Ersingen aus dem Zug

Kämpfelbach/Pforzheim. Auf dem Weg zu einem Gerichtstermin in Pforzheim ist ein 24-jähriger Gambier am Montag im Zug auf Bahnmitarbeiter losgegangen. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, soll er drei Angestellte der Deutschen Bahn verletzt haben. 

Weil er der Fahrtkartenkontrolle entgehen wollte, ist ein 24-Jähriger in Ersingen auf einen Bahnmitarbeiter losgegangen.
Weil er der Fahrtkartenkontrolle entgehen wollte, ist ein 24-Jähriger in Ersingen auf einen Bahnmitarbeiter losgegangen. Foto: xiduu - stock.adobe.com (Symbolbild)

Der 24-Jährige soll demnach versucht haben, der Fahrscheinkontrolle zu entgehen und dafür bei der Haltestelle in Ersingen den Kontrolleur aus dem Zug gestoßen. Als dieser am Boden lag, verletzte ihn der 24-Jährige durch Tritte und Bisse.

Zwei weitere Bahnangestellte eilten ihrem Kollegen daraufhin zur Hilfe.  Sie wurden beim Versuch, die Lage zu beruhigen, ins Gesicht geschlagen.

Die Polizei nahm den Mann am Ende fest. Gegen ihn wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Außerdem brachten ihn die Beamten nach dem Vorfall ins Amtsgericht Pforzheim, wo er wegen räuberischen Diebstahls angeklagt war. 

EVG: Zahl der Übergriffe sind gestiegen

Für Bahnmitarbeiter sind solche Situationen leider keine Seltenheit. „Die verbalen Übergriffe auf Beschäftigte haben sich in den letzten Jahren verfünffacht, Körperverletzungen haben sich verdreifacht“, sagt der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Martin Burkert in einer Pressemitteilung, in der eine neue Kampagne „Bringen wir mehr Achtung auf die Straße und Schiene“ vorgestellt wird.

Aktuell seien viele Reisende von Bussen und Bahnen zunehmend unzufrieden, berichtet Burkert bei der Vorstellung der neuen Kampagne. „Die Kolleginnen und Kollegen verrichten gute Arbeit; sie machen ihren Job für die Mobilität der Menschen und für die Gesellschaft. Dafür gebührt ihnen Respekt“! Die Kampagne solle dazu beitragen, für mehr Aufmerksamkeit für genau diese Menschen, die ihren Job machen zu sorgen.

Die Dunkelziffern bei den Übergriffen sei sehr hoch, heißt es in der Pressemitteilung. Viele Vorfälle würden kaum kommuniziert.

Autor: pol/dpa/pm