Aus dem Jugendhilfeausschuss des Kreistags
Enzkreis. Mit verschiedenen Themen hat sich das Gremium beschäftigt. Ein Überblick:
Lernbegleitung: Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags hat sich dafür ausgesprochen, dass der Enzkreis die Förderung des Projekts „BLM 4.0 – Berufsorientierende Lernbegleitung und Mentoring“ für weitere drei Jahre finanziell unterstützt. Träger des Programms ist die BBQ (Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH). Der Förderumfang liegt bei maximal knapp über 40000 Euro im Jahr. Das Angebot richtet sich an junge Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund uns soll diese dabei unterstützen, den Schulabschluss zu erreichen und den Übergang in den Beruf zu meistern. Das Projekt wurde bereits 2019 und 2020 umgesetzt mit 30 Teilnehmern aus der Stadt Pforzheim und 15 aus dem Enzkreis. Die Erfolgsquote lag laut Vorlage der Kreisverwaltung bei 80 Prozent.
Bildungsmanagement: Keine Entscheidung getroffen hat der Ausschuss in der Frage, ob beim Enzkreis eine Stelle für Bildungsmanagement geschaffen werden soll. Diese ist dafür da, darauf zu achten dass keine Jugendlichen durchs Raster fallen, wenn es um Angebote rund um Bildung und Beruf geht. Zu wenige Informationen über den tatsächlichen Nutzen lagen den Mitgliedern vor. Die Verwaltung ist nun aufgefordert, nähere Auskünfte vorzulegen, bevor der Kreistag abschließend entscheidet. Die Stelle existiert seit 2016 und wurde bislang im Rahmen eines Modellprojekts in vollem Umfang vom Bund gefördert. Damit ist Ende April 2021 Schluss.
Hohberg-Minis: Einen kurzen Bericht gab es zum umstrittenen Projekt Hohberg-Minis in Bretten, wo schwierige Kinder aus dem Enzkreis gesondert betreut werden. Dies ist Kreisräten ein Dorn im Auge, die sich für wohnortnahe Inklusion einsetzen, Sozialdezernentin Katja Kreeb bekräftigte erneut, dass das Angebot lediglich so lange aufrechterhalten werden soll, bis die Strukturen vor Ort so weit aufgebaut sind, dass es nicht mehr benötigt wird.
Kindeswohl: Laut Jugendamtsleiter Wolfgang Schwaab hat es im Bereich Kindeswohlgefährdung in Zeiten von Corona eine Verschiebung gegeben. Zwar seien nur wenig mehr Fälle als im Vorjahr gemeldet worden, es gebe aber eine deutliche Abweichung beim Meldeweg. So seien es nun häufiger etwa Nachbarn, die Alarm schlügen anstatt Schulen oder Kitas. Während viele die zusätzliche Zeit mit ihren Kindern als Chance begriffen, seien belastete Familien durch die Krise noch deutlich mehr belastet.
Förderung: Die 50-Prozent-Stelle der Mobilen Kindersozialarbeit in Mühlacker-Enzberg wird für weitere drei Jahre vom Kreis bezuschusst. Die jährlich knapp 12 000 Euro entsprechen 40 Prozent der Personalkosten einer sozialpädagogischen Fachkraft in externer Trägerschaft, aktuell bei Plan B. Das Projekt war nach Beschwerden aus der Anwohnerschaft geschaffen worden.