Gemeinden der Region
Enzkreis -  12.03.2020
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Aus dem Kreistagdes Enzkreises

Den Ausbau der Kreisstraße zwischen Mönsheim und Flacht zur Südanbindung des Entwicklungszentrums Weissach sowie einen Radweglückenschluss an entsprechender Stelle hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss (UVA) des Enzkreises dem Kreistag einstimmig empfohlen. Rund 4,5 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. das Land hätte knapp 500 000 Euro zu tragen, der Kreis Böblingen etwa 400 000 Euro. Der Rest würde auf den Enzkreis entfallen, wobei Fördergelder von gut 1,9 Millionen Euro beantragt werden sollen. Mitte 2021 soll’s losgehen, Die Bauzeit ist mit knapp einem Jahr veranschlagt. Deutlich wurde im UVA, dass auch dieser Ausbau die Probleme im Berufsverkehr der Porsche-Beschäftigten kaum lösen wird. Vor allem am Dieb-Kreisel kurz vor dem Autobahnanschluss Heimsheim komme es zu Stoßzeiten immer wieder zu kilometerlangen Rückstaus. Das Land plane deshalb den Ausbau des Kreisels zu einem „Kleeblatt“. Das komme aber wohl frühestens in fünf Jahren.

Ein Gehweg mit 1,5 Metern Breite entlang der Kreisstraße soll künftig Wurmberg mit Neubärental verbinden. Der UVA nahm das Bauvorhaben zustimmend zur Kenntnis. Beschließen muss es der Kreistag am 30. März. Gebaut werden soll noch dieses Jahr. Die Kosten von rund 430 000 Euro trägt die Gemeinde. Fördergelder in entsprechender Höhe sind allerdings beim Land beantragt.

Zwei Fahrrad-Parkhäuser – sogenannte Bike-Safes – sollen an den Bahnhöfen Mühlacker und Remchingen gebaut werden. Die Sparkasse Pforzheim Calw spendet den Bau laut Kreisverwaltung. Die Kosten sind mit rund 670 000 Euro veranschlagt. Auf vier Etagen soll in den kleinen Türmen dann Platz für die Unterbringung von je 58 Fahrrädern sein. Seit 2017 ist ein solcher Bike-Safe der Firma Wöhr bereits am Gymnasium Rutesheim in Betrieb.

Die Nachhaltigkeitsstrategie des Enzkreises in Bereichen wie Gesundheit, Natur, Leben im Alter oder Verkehrssicherheit wird weiter vorangetrieben. Darüber informierte die Verwaltung die Kreisräte. Man nehme mit der Verfolgung der Agenda 2030 eine Vorreiterrolle im Land ein. Mitte des Jahres soll die Öffentlichkeit in den Prozess miteinbezogen werden. Bürger können dann ihre Ideen einbringen.

Neue Naturschutzbeauftragte für den südöstlichen Enzkreis ist Carola Henecka-Hupbauer. Der UVA hat dem Kreistag ihre Wahl einstimmig empfohlen. Die Vermessungstechnikerin aus Königsbach-Stein, die beim Enzkreis beschäftigt ist, hat zum 1. März die Nachfolge von Fritz-Gerhard Link angetreten. Für den westlichen Enzkreis ist wie bisher Kurt Ebel aus Remchingen verantwortlich, für den nordöstlichen Bereich Fritz Geiger aus Maulbronn.

Der Einsatz klimafreundlicher Technologie und Energieerzeugung im Enzkreis soll weiter verfolgt werden. Das beschloss der UVA gegen die Stimme der AfD. Ein Referent, der die Möglichkeiten aufzeigen kann, soll eingeladen werden. Die CDU hatte beantragt, das Potenzial für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und Möglichkeiten für Solarflächen auszuloten. Das Thema könne der Enzkreis aber nicht alleine angehen, waren sich die Kreisräte einig. Man müsse in Abstimmung mit dem Regionalverband agieren, bei der Flächensuche seien vor allem die Kommunen gefordert. Erik Schweickert (FDP) sieht Chancen für Photovoltaikanlagen vor allem „entlang der Autobahn an Lärmschutzwällen.“

Der Busverkehr im westlichen Enzkreis soll nach dem beantragten Ausstieg von Müller-Reisen aus dem Linienverkehr (die PZ berichtete) möglichst bruchlos weitergeführt werden. „Das hat oberste Priorität“, erklärte der Erste Landesbeamte Wolfgang Herz auf Anfrage von Kreisrat Hans Vester (SPD): „Die Vorarbeiten laufen, für den Fall, dass der Vertrag wirklich aufgehoben wird.“ Betroffen von den Müller-Buslinien sind hauptsächlich die Gemeinden Birkenfeld und Straubenhardt.

Der A 8-Ausbau und die erwarteten Staus werfen ihre Schatten voraus: Michael Sengle (CDU) forderte vom Landratsamt, sich beim Regierungspräsidium Karlsruhe für die Aufstellung von Infotafeln starkzumachen. Diese sollen vor den Anschlussstellen Heimsheim und Karlsbad aktuell die Stauzeiten auf der A 8 und die berechneten Fahrzeiten für die Umleitungsstrecken anzeigen. Die Hoffnung ist, so mehr Fahrer auf der Autobahn halten und den Enzkreis vor einem Verkehrskollaps bewahren zu können.

Die geplante Sperrung des Enztalradwegs im Zuge des A 8-Ausbaus für fünf Jahre brachte Niefern-Öschelbronns Bürgermeisterin Birgit Förster (FWV) zur Sprache. Die Kreisverwaltung erklärte, man sei in Gesprächen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe, was eine möglichst praktikable Umleitung angehe. Diese werde wohl über die Kreisstraße erfolgen. ben