Gemeinden der Region
Birkenfeld -  27.10.2019
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Aus dem Ratssaal

Der schlechte Zustand der vielbefahrenen Alten Pforzheimer Straße in Birkenfeld war Thema einer Bürgeranfrage. Ein Anwohner beklagte sich über die Lärmbelastung vor allem in der Nacht und in den frühen Morgenstunden: „Die Kanaldeckel liegen so tief, dass es jedesmal klappert und Schläge lässt, wenn ein Laster drüberfährt.“ Außerdem werde viel zu schnell gefahren. Mit Verweis auf den Lärmaktionsplan der Gemeinde wollte er wissen, ob Maßnahmen dagegen geplant seien. Bürgermeister Martin Steiner verwies darauf, dass es es sich um eine Kreisstraße handele und das Landratsamt zuständig sei: „Wir haben es immer wieder vorgetragen, aber uns als Gemeinde sind die Hände gebunden.“ Er wolle aber wegen einer Sanierung gerne noch einmal bei Kreisverkehrsamt vorstellig werden: „Derzeit ist meines Wissens seitens des Enzkreises nichts geplant.“ Was eine Temporeduzierung angeht, hofft er auf ein Umdenken im Landratsamt, was die Verkehrspolitik angeht, denn: „Ohne stationäre Blitzer werden wir das Problem nicht lösen.“ Gleiches gelte im Übrigen für die B 294 im Enztal, für die das Regierungspräsidium Karlsruhe zuständig sei.

Eine Stützmauer an der B 294 Richtung Neuenbürg ist bereits im Februar 2018 eingestürzt. Der Hang ist abgerutscht. Seitdem ist der Gehweg gegenüber der Shell-Tankstelle gesperrt. Darüber hatte die PZ schon im März berichtet. Wann die Mauer endlich repariert werde, wollte nun ein Bürger wissen, „denn inzwischen ist ja schon regelrecht Gras über die Sache gewachsen.“ Ortsbaumeister Rüdiger Weinbrecht berichtete, dass eine größere Sanierung auf einer Länge von rund 50 Metern nötig sei. Die Abstimmungen mit den Anwohnern hätten sich schwierig gestaltet, „aber demnächst wird gebaut.“

Was passiert mit den Pappeln in Gräfenhausen? „Weil die Gerüchteküche eh schon brodelt, möchte ich es hier öffentlich machen“, erklärte Bürgermeister Martin Steiner in der Gemeinderatssitzung. Fakt sei: Es bestehe eine große Astbruchgefahr. Aus Gründen der Verkehrssicherungsplicht sei also angeraten, die Bäume in der neuen Ortsmitte – oder zumindest einen Teil davon – zu fällen. Zudem befänden sie sich in einer Ausgleichsfläche, seien eigentlich nicht heimisch und gelten deshalb als „ortsuntypisch“. Allerdings falle es ihm schwer, dieser Argumentation zu folgen: „Schließlich sind die Bäume ja schon seit 30 Jahren da.“ Er sehe die Pappeln als „ortsbildprägend“. Deshalb wolle er mit dem Bauhof weitere Möglichkeiten ausloten und sehen, wie teuer ein Zurückschneiden und eine dauerhafte Pflege seien. Dem Gerücht, die Fällungen stünden in Zusammenhang mit dem Ausbau des mobilen Datennetzes, trat Steiner vehement entgegen: „Mit Skytron hat das alles nichts zu tun!“

Abwasser als Energiequelle nutzen – diese Idee stellte Grünen-Gemeinderat Jürgen Feuerbacher vor. Möglichkeiten dafür sieht er beispielsweise im Gewerbegebiet Brötzinger Tal. Dort habe das Abwasser etwa eine Temperatur von 35 Grad. Dem könne man Wärme entziehen und diese in ein Nahwärmenetz einspeisen. In Stuttgart gebe es ein ähnliches Projekt. Er regte an, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen und einen Arbeitskreis zu gründen, der weitere Energieerzeugungs- und Sparpotenziale ausloten solle. Bürgermeister Steiner kündigte die Unterstützung der Verwaltung an: „Wir prüfen das.“ ben