Aus dem Ratssaal in Birkenfeld
Der Bau der Kinderkrippe samt Räumen für die Kernzeitbetreuung bei der Grundschule Gräfenhausen geht voran. Der Gemeinderat hat nun weitere Aufträge für Estrich-, Gipser-, Maler-, Trockenbau- und Fensterbauarbeiten über insgesamt gut 900 000 Euro vergeben. Zur Freude des Rats lagen zwei der günstigsten Angebote bei nur rund der Hälfte der Kosten, die der Architekt veranschlagt hatte. Allerdings löste dieser Umstand auch Verwunderung aus: „Hat sich unser Architekt da verrechnet?“ Beantworten konnte die Verwaltung diese Frage nicht. Dafür erläuterte Ortsbaumeister Rüdiger Weinbrecht, dass das Gesamtprojekt im Kostenrahmen liegt: „Wir sind zwei Prozent drüber.“ Rund 3,2 Millionen Euro wurden bislang investiert.
Der Abwasserkanal in der Industriestraße im Gewerbegebiet Brötzinger Tal muss laut Verwaltung wegen des Erweiterungsbaus der Firma Müller Fleisch vergrößert werden. Weil der Kanal unter dem Firmenneubau verlaufen wird, sei es laut Machbarkeitsstudie aus Haftungsgründen sinnvoll, beide Projekte von der selben Baufirma ausführen zu lassen. Das Angebot der von Müller bereits beauftragten Firma Harsch liege mit knapp 740 000 Euro aber rund 34 Prozent über den von einem Ingenieurbüro im Auftrag der Gemeinde veranschlagten Kosten. Deshalb hat der Gemeinderat die Ausschreibung nun aufgehoben. Die Verwaltung will nachverhandeln, oder möglicherweise doch eine andere Firma beauftragen.
„Birkenfeld blüht auf“ – unter diesem Motto soll in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schwarzwald eine Gesamtkonzeption für die Gemeinde erarbeitet werden, um unter anderem dem Bienen- und Insektensterben entgegenzuwirken. Einzig Katja Erdmann-Bott (SPD) stimmte dagegen, weil sie gegen Doppelstrukturen sei. Das Projekt enthalte viele Ziele und Maßnahmen, die bereits in anderen Plänen und Beschlüssen der Gemeinde verankert, bisher aber nicht umgesetzt seien, so Erdmann-Bott. Joachim Wildenmann (Grüne) forderte in diesem Zusammenhang, festzuhalten, dass die Gemeinde künftig komplett auf Pestizide verzichte. Auch diesem Antrag wurde zugestimmt.
Das Nahwärmenetz für kommunale Gebäude in Gräfenhausen, das im Gemeinderat zuletzt schon für Wirbel gesorgt hatte (die PZ berichtete), war erneut Thema. Nach einer Analyse hatte die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) empfohlen, Errichtung und Betrieb des Blockheizkraftwerkes an die EnBW zu vergeben. Joachim Wildenmann (Grüne) berichtete nun, dass sich weitere Zahlen zum Stromverbrauch und zum Wärmeverlust der Anlage als falsch herausgestellt hätten. Er empfahl ein Treffen von KEA und Bürgermeister Martin Steiner, um beim Vertrag mit der EnBW „weitere Verbesserungen für Birkenfeld herbeizuführen.“ Steiner sagte dies zu.
Die energetische Sanierung der Gräfenhausener Sixthalle hat es laut Verwaltung nicht ins Bundesförderprogramm geschafft. Nun wolle die Gemeinde versuchen, in die Sportstättenförderung des Landes zu kommen, um Zuschüsse zu dem Projekt zu bekommen. ben