Gemeinden der Region
Neuhausen -  01.12.2018
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Aus dem Ratssaal in Neuhausen

Der Wasserverlust von mehr als 53 000 Kubikmetern jährlich (16 Prozent des Gesamtvolumens), den ein PZ-Artikel für Neuhausen aufgezeigt hatte, veranlasste Hartmut Lutz (Bürger für das Biet) zur Forderung: „Wir sollten endlich einen Schwerpunkt auf das Thema Wasserleitungen legen!“ Zum Unverständnis von Bürgermeister Oliver Korz: „Das ist bereits ein Schwerpunkt.“ Mehr als 30 Kilometer Leitungsnetz zu sanieren, „das geht nicht von heute auf morgen“, so Korz. Gemeinderat Martin Volz (FWV) erinnerte Lutz daran, dass er einer derjenigen gewesen sei, der sich gegen eine Sanierung der Leitungen in der Forst- und Industriestraße gewehrt habe. Diese wurde aufgrund einer Kostensteigerung verschoben.

Das Gewerbegebiet West II hängt in der Warteschleife. Für die 7,1 Hektar große Fläche zur Erweiterung des Gewerbegebiets West in Anknüpfung ans In- dustriegebiet an der Pforzheimer Straße müssen 6,7 Hektar Gemeindewald weichen. Es sind ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Monbachtal und auf dem Galgenberg vorgesehen. Monat um Monat verschiebt sich die Vorplanung. Grund: Nötige Verträge zum Thema Naturschutz- und Forstrecht sind vom Regierungspräsidium Karlsruhe noch nicht unterzeichnet. „Wir sind guten Mutes, dass wir das in die Dezember-Sitzung kriegen“, so Korz. Dann stehen Satzungsbeschluss und Waldumwandlungsgenehmigung an. Hauptamtsleiter Joachim Lutz geht davon aus, dass die Rodung Mitte Januar beginnen kann. Nur bis Ende Februar darf aus Naturschutzgründen gerodet werden.

Der Familienwohnpark Neuhausen an der Pforzheimer Straße ist seiner Realisierung einen Schritt näher. Einstimmig segnete der Gemeinderat eine erneute Offenlage des Bebauungsplans für 14 Tage ab. Es waren kleinere Änderungen vorgenommen worden. Das Votum war in der Oktober-Sitzung nicht möglich, da durch Abwesenheit und Befangenheit die Beschlussfähigkeit nicht gegeben war.

Die technische Betriebsführung für den Zweckverband Wasserversorgung der Gebietsgemeinden soll künftig die Netze BW GmbH aus Stuttgart übernehmen. Dies kostet die Gemeinde 120 000 Euro jährlich. Das ist doppelt so viel wie bislang, als die Stadtwerke Pforzheim die Aufgabe innehatte und deutlich subventionierte, so Kämmerer Ralf Hildinger. Eine Betriebsführung in Eigenregie käme die Gemeinde aber noch teurer.

Die Beratungsstelle Hilfen im Alter bekommt eine zusätzliche 50-Prozent-Stelle. Träger ist der Caritasverband Pforzheim für die Gemeinden Kämpfelbach, Neuhausen und Tiefenbronn. Diese teilen sich die Kosten mit den katholischen Kirchengemeinden. Auf Neuhausen kommen 14 000 Euro jährlich zu.

Interkommunale Zusammenarbeit von Gutachterausschüssen steht im Raum. Hintergrund ist eine Änderung der entsprechenden Verordnung des Landes. „Über Sinn und Notwendigkeit kann man geteilter Meinung sein“, räumte Hauptamtsleiter Joachim Lutz ein. „Man hat manchmal das Gefühl, die Zuständigkeit der Gemeinde wird immer weniger“, ergänzte Korz. Die Stadt Mühlacker hat Nachbargemeinden, darunter Neuhausen, angeboten, einen gemeinsamen Gutachterausschuss zu gründen. Gerd Philipp (CDU), Vorsitzender des örtlichen Ausschusses, drang darauf, die genaue Vorgehensweise nach einer Fusion gründlich abzuklopfen. Zudem regte er an, einen Zusammenschluss anstatt mit den Gemeinden im Heckengäu mit den Nachbarn Richtung Schwarzwald zu prüfen. Mehrheitlich stimmte das Gremium zu, Richtung Mühlacker ein grundsätzliches Interesse zu bekunden.

Autor: bel