Autofahrer müssen Umleitung in Kauf nehmen: Teil der B463 zwischen Dillweißenstein und Unterreichenbach wird gesperrt
Pforzheim. Autofahrer müssen sich auf eine lange Sperrung gefasst machen: Der Abschnitt der Bundesstraße 463 vom Ortsausgang Dillweißenstein nach Unterreichenbach ist von Montag, 27. Oktober, bis Freitag, 5. Dezember, vollständig für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Der Grund: Holzfällarbeiten von Forst BW.

Die Umleitungen für Autos und Schwerlaster verläuft ab Dillweißenstein auf der L574 über Huchenfeld, Hohenwart, Schellbronn nach Neuhausen. Von Neuhausen dann über die L573 nach Unterhaugstett und über die L343 nach Bad Liebenzell. Die Stadtverwaltung ist bei der Einrichtung der Umleitung eingebunden. Dafür sei eine verkehrstechnische Anordnung erforderlich, die bei der städtischen Straßenverkehrsbehörde im Amt für öffentliche Ordnung beantragt werden müsse, so der Leiter der städtischen Pressestelle, Philip Mukherjee, auf PZ-Anfrage. Nach Anhörung des Enzkreises und des Landkreises Calw sei der Antrag positiv beschieden worden.
Für den Auto-Verkehr bis 7,5 Tonnen ist nach Auskunft von Forst BW eine Umleitung ab Unterreichenbach auf der K4556/K4557 nach Hohenwart ausgeschildert.
Die letzte vergleichbare Aktion in diesem Bereich hat es laut Forst BW in diesem Bereich vor 25 Jahren gegeben. Nun sei ein erneutes Eingreifen dringend erforderlich, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, heißt es in der Pressemitteilung. Entlang der Straße neigen sich zahlreiche Bäume in Richtung Straße. Die zunehmenden Trockenphasen der zurückliegenden Jahre hätten die Situation zusätzlich verschärft. Besonders betroffen seien Buchen, die ausgeprägte Trockenschäden aufwiesen. In den Baumkronen fänden sich bereits größere Mengen an Totholz, die das Risiko von Astabbrüchen deutlich erhöhten. Darüber hinaus sei beobachtet worden, dass sich die Feinwurzeln der Bäume zurückbilden. Dies beeinträchtige die Standsicherheit erheblich und erhöhe die Gefahr, dass Bäume umstürzen. Um Gefahr zu vermeiden, sei die Maßnahme unumgänglich. Parallel zur Verkehrssicherungsmaßnahme erfolgt eine gezielte Durchforstung der Wälder. Die Maßnahme diene der Pflege und Stabilisierung der Wälder, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels und den damit einhergehenden Probleme wie Borkenkäferbefall oder Dürreschäden, so Forst BW. Im Rahmen der Waldbewirtschaftung würden klimastabile Baumarten wie Eiche, Kiefer sowie weitere Mischbaumarten gezielt gefördert und die Struktur und die Vitalität der Dauerwälder erhalten. Die Maßnahme erfolge auf Grundlage der gesetzlich vorgeschriebenen nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die durch die zehnjährige Forsteinrichtungsplanung festgelegt ist. Der Forstbezirk Nordschwarzwald bittet um Verständnis für die Maßnahme.
Wie wichtig solche Eingriffe sind, hat jüngst ein Vorfall im nahen Würmtal vor Augen geführt. Dort hatte es Ende Juli einen Erdrutsch gegeben, mit dessen Folgen Experten bis heute zu kämpfen haben (die PZ berichtete). Das Erdreich war nach starkem Dauerregen in Bewegung geraten. Auch dies hatten Fachleute auf die klimatischen Veränderungen, den Wechsel von langen trockenen Phasen und dann heftigen Güssen sowie deren negativen Einfluss auf die Gesundheit und Standfestigkeit von Bäumen zurückgeführt.