Autor aus Keltern-Dietlingen mit neuem Buch „Strengstes Jugendverbot“: Liebe zum Kino in heiße Szenen verpackt

Keltern. Kaum ein Kapitel ohne Sex in irgendeiner Form. Bei allen Kapiteln des Romans handelt es sich um Filmtitel zwischen 1978 und 1985. Im Mittelpunkt steht der „Cinechris“, ein 16-Jähriger, der als Heranwachsender seine ersten Liebeserfahrungen macht. Seinen Namen verdankt er der Tatsache, Spross einer Kinofamilie im imaginären Ingelstadt der BRD der 1980er-Jahre zu sein. Eine Stadt zwar, aber eine, in der man von jedem alles weiß – oder besser: zu glauben meint, weil man Gerüchten und Vorurteilen so gerne aufsitzt. Und so kämpft der wenig schmeichelhaft auch „Pornochris“ genannte Schüler an allen Fronten mit seinem schlechten Ruf. Kein Wunder, wenn der Vater zum respektablen Lichtspielhaus zur Straßenseite im Hinterhof auch noch ein schummriges Sexkino betreibt. Im Flegelalter erweitert der Jugendliche  überdies seinen Erfahrungshorizont in damaligen Westberlin. „Strengstes Jugendverbot“ profitiert von der Fachkenntnis von Robert Bernnat aus Dietlingen

Autor kommt aus der Kino-Branche

Der 1972 in Freiburg im Breisgau Geborene war über 20 Jahre selbst in der Branche tätig, unter anderem als Theaterleiter und selbstständiger Kinobetreiber.

Wenngleich keines seiner im Roman erwähnten Lichtspielhäuser einen Bezug zu Pforzheim hat, wie er ausdrücklich unterstreicht, könnte sich der Roman dennoch so oder ähnlich in manch deutscher Stadt im Westen abgespielt haben. Chris steht dabei nicht nur zwischen verschiedenen Frauen, er macht auch seine Erfahrungen mit der Politik, mit einem braunen, der NPD zugewandten Vater, der linken, weltoffenen Kulturszene in Westberlin und einer Herzensdame, die auf grünes Gedankengut steht. Chris muss seinen eigenen Standpunkt entwickeln, unterstreicht der Autor, „distanziert sich aber schließlich entschieden von seinem Vater“.

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Robert Bernnat, „Strengstes Jugendverbot – Eine Jugend im Kino der 80er-Jahre“, 2020, Books on Demand. ISBN 9783751905862. Preis 7,95 Euro.