Bauherr muss wegen Lärmbelastung umplanen
Remchingen-Nöttingen. Acht Doppelhaushälften sollen auf einem unbebauten Grundstück an der Nöttinger Ortsdurchfahrt unweit des nördlichen Ortseingangs entstehen (PZ berichtete). Der Gemeinderat brachte die entsprechende Bebauungsplanänderung „Karlsbader Straße 8-10“ nun einstimmig voran.
Eigentlich war der Aufstellungsbeschluss bereits im September 2017 erfolgt. Aufgrund der bestehenden Lärmproblematik an der Ortsdurchfahrt und der Tatsache, dass der dritte, eigentliche Abschnitt der geplanten Ortsteilverbindungsstraße um Nöttingen herum seit Mai 2017 durch eine Petition gestoppt und der Baufortschritt sowie damit verbunden eine Lärmminderung noch nicht absehbar ist, musste der Bauherr allerdings neu planen, um die Lärmgrenzwerte einzuhalten: Anstatt freizustehen, sollen die vier vorderen Doppelhaushalten mit den Garagen nun eine durchgängige Front bieten, die den Straßenlärm abschirmt, außerdem seien die Schlafräume nach hinten geplant, wo sich dann die vier weiteren Doppelhaushälften in zweiter Reihe befinden. Die Zufahrt verläuft dadurch nicht mittig von vorne, sondern seitlich entlang, wie Bauamtsleiter Markus Becker verdeutlichte. Klaus Fingerhut (Grüne) regte zusätzlich an, in diesen und zukünftige Bebauungspläne die in Heilbronn bereits übliche Forderung, nicht baulich genutzte Freiflächen als unversiegelte Vegetationsflächen gärtnerisch anzulegen, aufzunehmen. Dadurch wolle er triste, leblose Steingärten vermeiden.
Einige Anmerkungen
„Inhaltlich haben Sie meine Unterstützung, aber die Baufreiheit überwiegt“, antwortete Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon. Auch Dieter Walch (CDU) unterstützte die Idee – das müsse man aber erst detailliert besprechen.
Auch Antje Hill (SPD) hatte ein Problem damit, die Forderung ad hoc aufzunehmen: „Der arme Bauherr ist mit den Folgen der Lärmbelästigung schon gestraft genug, da sollten wir nicht noch dieses Exempel reinbringen.“ Ihre Fraktionskollegin Uschi Bodemer erinnerte daran, dass es auch im Plan für den mittlerweile gut bebauten Wilferdinger Niemandsberg geheißen habe, jeder Bauherr solle einen einheimischen Baum pflanzen – davon sei bisher wenig zu sehen. Die beiden Grünen-Räte zogen den Antrag zunächst zurück.