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Remchingen -  16.08.2018
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Baumarten verschwinden komplett

Remchingen. Mit dem Förster in den Wald zog es im Rahmen ihrer Sommeraktion die CDU Remchingen. Über 30 interessierte Bürger waren der Einladung gefolgt und freuten sich über das eine oder andere schattige Plätzchen. „Es wird bei uns auch in Zukunft Wälder geben. Allerdings werden sie vielleicht anders aussehen, als wir sie heute gewohnt sind“, war eine der zentralen Aussagen des Revierförsters Dieter Konstandin auf die Frage nach den Auswirkungen des Klimawandels.

An der klimabedingten Veränderung des Waldbildes wirken laut Konstandin mehrere Faktoren mit: So ist der Wechsel der Baumarten zu weniger trockenheitsempfindlichen bei der Bestandspflege durch Förster und Waldarbeiter nur einer der Prozesse, der eine langsame, aber stetige Veränderung des Waldbildes bewirkt. Insbesondere die Nadelhölzer, vor Jahrzehnten noch die „Brotbäume“ mit den größten finanziellen Erlösen in den hiesigen Wäldern, werden weiter reduziert und im Remchinger Wald künftig deutlich unter zehn Prozent des Bestands ausmachen. Seltene, nicht einheimische und auch von der Holzwirtschaft kaum nachgefragte Baumarten, wie die amerikanische Küstentanne, werden dann ganz verschwinden.

Konstandin stellte auch deutlich heraus, dass sich ohne menschlichen Eingriff mit Pflanzung und Pflege von Jungbäumen sich der Remchinger Wald binnen weniger Jahrzehnte zum reinen Buchenwald entwickeln würde. Diese Baumart dominierte schon jetzt standortbedingt den Remchinger Wald. Um auf dem Holzmarkt immer mit dem passenden Angebot präsent sein zu können, werden aber die Bestände von Tannen, Fichten, Douglasien, Lärche, Ahorn, Wildkirsche und neuerdings sogar Walnüssen weiter gefördert. Da dies nicht immer durch Naturverjüngung gelingt, wird durch Aussaat und Pflanzungen nachgeholfen.

Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte der Sprecher der CDU-Gemeinderatsfraktion, Dieter Walch, außerdem die am Weg durch das Gewann „Kloster“ liegende frühere Lage der ehemaligen Wallfahrtskirche „Zur Eych“. Deren Größe kann bei günstiger Bepflanzung der dortigen Ackergrundstücke auch heutzutage erkannt werden, da sich der Grundriss des Gebäudes durch in der Entwicklung zurückbleibenden Pflanzenwuchses erkennen lässt.

Autor: Julian Zachmann |