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Enzkreis -  15.04.2020
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Baustelle in der Region macht Zugreisen mühsam – Das ändert sich für die Fahrgäste

Enzkreis/Pforzheim. Vom kommenden Wochenende an müssen sich Fahrgäste aus der Region schon wieder auf den nächsten Sonderfahrplan einstellen. Vor allem für Zugpendler werden harte 26 Wochen beginnen. Bis Ende Oktober wird die Schnellfahrstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim repariert und voll gesperrt. Bahnkunden müssen sich auf längere Reisezeiten einstellen. Die Umleitungen zahlreicher Züge – vor allem über Mühlacker und Bruchsal Richtung Mannheim – wirbeln Fahrpläne durcheinander.

Das hat spürbare Konsequenzen: Wer mit dem Zug ein Ziel ansteuert, muss vorher online in den Auskunftssystemen nachsehen, wann denn nun genau die Bahnen oder Ersatzbusse abfahren. Die Sanierung der Schnellbahnstrecke sei 30 Jahre nach dem Bau der Trasse dringend nötig, sagt die Bahn. Für den Ausbau der Schienen nimmt die DB 185 Millionen Euro in die Hand. Ursprünglich wollten die Planer der Bahn in der Bauzeit beide Stopps des Intercity in Pforzheim und Mühlacker streichen. Doch nach Protesten des Regionalverbands und der Abgeordneten aus der Region verwarf die DB diese Überlegung. Der Fernzug hält nun im Pforzheimer Hauptbahnhof. Doch Mühlacker geht offensichtlich leer aus, wie eine Abfrage im Internet zeigt.

Die PZ hat die wichtigsten Änderungen auf der Residenzbahn Karlsruhe – Stuttgart und den Zweigen der Regionalbahn über Mühlacker nach Pforzheim sowie Richtung Bretten/Bruchsal zusammengestellt.

Fernverkehr (Intercity): Viele Fernzüge (ICE und IC) aus Stuttgart werden über Mühlacker und Bruchsal nach Mannheim umgeleitet. Die Fahrzeit verlängere sich um 15 bis 20 Minuten, so die DB. Der Intercity 60 Karlsruhe–München fährt in der Bauzeit nicht über Bruchsal, sondern alle zwei Stunden über Pforzheim. Entgegen der ursprünglichen Pläne macht er nun doch in Pforzheim Station. Laut aktueller Reiseauskunft der Bahn hält er jedoch weder in Mühlacker noch in Vaihingen/Enz. Der IC erreicht Stuttgart auf der Umleitung über Bietigheim. Die Fahrzeit in die Landeshauptstadt dauert damit rund zehn Minuten länger. Für den IC 61 nach Nürnberg hatte die Bahn täglich ein Zugpaar vorgesehen, allerdings ist diese Verbindung in den Auskunftsdiensten derzeit nicht sichtbar. Der Interregio-Express (IRE1 von Go-Ahead) bediene anstelle des Intercity die Bahnhöfe in Mühlacker und Vaihingen, so die Bahn.

RE 1 (Go-Ahead, Karlsruhe– Stuttgart): Fahrgäste aus Pforzheim und Mühlacker müssen zwischen Vaihingen und Stuttgart 10 bis 15 Minuten mehr einplanen. Denn auch der IRE fährt über Bietigheim. Fahrgäste sollten sich die Reisezeiten genau anschauen. Der IRE fahre in Karlsruhe früher ab und komme in Stuttgart später an als gewohnt, so der Stuttgarter Verkehrsverbund (VVS). Der IRE aus und nach Aalen fährt nur bis Stuttgart statt Karlsruhe. Die Abfahrtszeiten zur vollen Stunde verschieben sich ab Karlsruhe und Stuttgart jeweils um 60 Minuten.

RB 17 (Abellio, Stuttgart– Mühlacker-Pforzheim/Mühlacker–Heidelberg): Die Fahrt von Stuttgart nach Heidelberg mit Halt in Mühlacker dauert laut VVS etwa zehn Minuten länger. In Stuttgart fahren die Bahnen früher ab als gewohnt. Laut Abellio Baden-Württemberg entfallen zudem mehrere Zwischentakte des stündlichen Angebots auf den zwei Abschnitten Mühlacker–Pforzheim sowie Bietigheim–Vaihingen. Für Züge, die ausfallen, richtet Abellio in beiden Bereichen Busverbindungen als Ersatz ein. Das betrifft vor allem die Zeiten von etwa 12 bis 20 Uhr. Fahrgäste müssen aber beim Umstieg vom Zug in den Bus mehr Zeit einkalkulieren.

Mehr Infos und Fahrplan-Auskünfte: Bahn.de oder DB-Navigator mit dem Handy, auf Go-ahead-bw.de und Abellio.de/bawue

Mehr über die Hintergründe der Sperrung lesen Sie am Mittwoch, 8. April, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: rst