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Ötisheim -  20.02.2022
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Befreiendes Lachen garantiert: Kabarettisten „Hillus Herzdropfa“ begeistern in Ötisheim

Ötisheim. Manche Alleskönner schwätzen Schwäbisch. Auch die beiden Mundart-Kabarettisten „Hillus Herzdropfa“ können, zumindest auf der Bühne, alles: In ihrem – am Samstagabend in der ausverkauften Erlentalhalle vom Publikum gefeierten – Programm „Schtoi-reiche Albschwoaba“ zogen die vielseitigen „Herzdropfa“ (bürgerlich: Hillu Stoll und Franz Auber) alle Register ihrer zwerchfellreizenden Kunst. Ein humoristisches Glanzlicht – hochwillkommen, gerade beim Veranstalter MGV Ötisheim, nach der lähmenden Corona-Durststrecke im zurückliegenden 150. Jahr des Traditionsvereins.

Albschwoaba, so berichten Hillu Stoll aus Justingen und Franz Auber aus Schmiechen bereits in ihrem ersten Sketsch als Bauernpaar, haben so ihre Erzfeinde: An erster Stelle stehen dabei die „Heckenscheißer“, die, wie die Herzdropfa frisch und vollmundig versichern, gelegentlich aus Stuttgart, Böblingen und Sindelfingen auf der Alb einfallen. Hillu Stoll, mit Gummistiefeln und Kopftuch als Traktorfrau „Lena“ ausgestattet, treibt diesen Gag auf die schenkelklopfende Spitze: Zur Freude des Ötisheimer Publikums lässt sie eine affektierte Städterin „den gestreckte Weg in d‘ Soichrinn‘ neifalle“ und bescheinigt den „Feinstaubhustern“ aus der Großstadt, sie seien „dümmer als zehn Meter unbeleuchteter Feldweg“.

Bühnenpartner von Hillu Stoll ist, seit inzwischen 17 Jahren, Franz Auber, der den Bauer „Maddeis“ an Lena Schuahdones Seite ebenso humorvoll und überzeugend gibt, wie einen gestressten Handy-Verkäufer oder, in der zweiten Programmhälfte, den Bierkutscher Gottlieb, der seine Chefin Antonia (fast) in den Wahnsinn treibt. Seine weiteren Paraderollen sind ein knitzer Kunde im 50 Prozent-Back-Shop, der zunächst „für morgen ein Brot von gestern zum halben Preis“ vorbestellen möchte – und schließlich vorschlägt, es doch „gleich heute“ einpacken zu lassen. Spontanen Szenenapplaus erhält vom begeisterten Saalpublikum er als ein etwas in die Jahre gekommenes Dirndl beim Landfrauentag.

Abgerundet wird der ansteckend humorvolle Auftritt des munteren Albschwoaba-Duos durch zwei kleine, aber feine Gesangseinlagen: „Ein jeder liebt sein Weib“ und als Zugabe „Mein Kind heißt Waldemar“. Bei beiden klatscht der Saal jubelnd mit. Fazit: „Hillus Herzdropfa“ sind ausgesprochen vielseitig, immer für die eine oder andere Überraschung gut, und weit besser, als viele andere Mundart-Duos oder -Solisten aus dem Schwäbischen. Hillu Stoll und Franz Auber sind jederzeit sehenswert.

Autor: Robin Daniel Frommer