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Heimsheim -  03.02.2022
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Bei Heimsheimer Hausärztin ist noch kein Nachfolger in Sicht

Heimsheim. „Nach 15 arbeits- und erlebnisreichen Berufsjahren in Heimsheim werde ich meine Praxistätigkeit Anfang März beenden und aus privaten Gründen in den Ostalbkreis umziehen“, ist auf der Homepage von Dr. Barbara Haegele zu lesen. Die Hausärztin, Fachärztin für Innere Medizin und Diabetologin hat trotz intensiver Suche keinen Nachfolger gefunden, so dass sie ihre Praxis zum 4. März schließen wird.

Immer mehr Hausarztpraxen machen landauf, landab – vor einiger Zeit auch in Schellbronn oder Engelsbrand – ihre Pforten dicht und Nachfolger sind nur selten in Sicht. Haegle und ihr Team bedauern diese Tatsache außerordentlich, bedeutet es doch, dass sich Patienten – teilweise nach Jahrzehnten – einen neuen Hausarzt und Mitarbeiterinnen eine neue Arbeitsstelle suchen müssen. Bürgermeister Jürgen Troll verweist im Gespräch mit der PZ auf 1200 Patienten, die nun ohne hausärztliche Versorgung dastünden, auch wenn es in der Schleglerstadt derzeit noch zwei weitere Hausarztpraxen gibt.

„Es ist ein allgemeines Problem und ein kommunalpolitisches Thema, aber keine kommunalpolitische Aufgabe“, so Troll, der bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, in dem er sich an die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg wandte und um Unterstützung bat. „Nach den verzweifelten Rufen, die ich aus der Bevölkerung erhalte, finden schätzungsweise 1200 Patienten keine Praxis, die sie aufnehmen möchte – auch nicht im Umland. Nun würde es mich interessieren, was die Kassenärztliche Vereinigung unternimmt, um diese Versorgungslücke zu schließen“, fragt der Bürgermeister in einer E-Mail-Anfrage nach. Auch die Chancen auf Erfolgsaussichten interessieren den Schultes.

Die Antwort von einer Referentin, zuständig für strategische Sicherung, Kooperation und Nachwuchs bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, kommt rasch, klingt jedoch vertröstend: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Rückmeldung noch eine gewisse Zeit dauert. Wir werden uns so schnell wie möglich mit Ihnen wieder in Verbindung setzten und gerne über die ärztliche Versorgungssituation in Heimsheim sprechen“, heißt es. Der Heimsheimer Rathauschef mag sich vorstellen, dass sich auch im künftigen Stadthaus/Lunapark eine Hausarztpraxis ansiedeln könnte, doch die Pläne stehen noch am Anfang. Allerdings bietet Bürgermeister Jürgen Troll interessierten Medizinern an, bei den Plänen mitzuwirken. Dabei könnten Fragen bereits im Vorfeld planungstechnisch geklärt werden.

Autor: fux