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Ölbronn-Dürrn -  15.01.2020
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Benachbarte Betriebe fürchten Streit um Lärm - und melden daher Bedenken gegen das Dürrner Baugebiet „Ob dem Obern Dorf“ an

Ölbronn-Dürrn. Mit dem Votum und den Planungen für das rund vier Hektar große Baugebiet „Ob dem Obern Dorf“ hat der Ölbronn-Dürrner Gemeinderat im vergangenen Jahr ein Stück Zukunft auf den Weg gebracht. Denn auf der Fläche soll nicht nur eine vielfältige Wohnbebauung insbesondere für junge Familien mit Kindern entstehen, auch ein neuer Einkaufsmarkt ist geplant und könnte die Nahversorgungslücken im Ort schließen. Außerdem wird beim Sozialwerk Bethesda darüber nachgedacht, dort ein Seniorenwohnprojekt zu verwirklichen. Doch nun melden einige Unternehmen über einen Anwalt Bedenken an.

„Gerade dieser Mix an Entwicklungsmöglichkeiten macht das Vorhaben in dem Gebiet so erstrebenswert“, betont der Ölbronn-Dürrner Bürgermeister Norbert Holme. Weil aber nun die im angrenzenden Gewerbegebiet ansässigen Unternehmen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ihre Bedenken über eine Karlsruher Anwaltskanzlei geäußert haben, geraten die weiteren Planungen nun ins Stocken.

„Bisher sind wir davon ausgegangen, dass im Frühsommer 2020 mit der Umlegung und Erschließung der Bauflächen begonnen werden kann. Dieser Zeitplan wird aber nicht mehr zu halten sein. Und das ist ärgerlich“, sagt Norbert Holme. Wie der Rathauschef weiter ausführt, sehen sich die Betriebe im Dürrner Gewerbebetrieb vor allem in ihrer Entfaltungsmöglichkeit und Betriebstätigkeit beeinträchtigt. Dabei spielen gerade die Geräusch- und Lärm-Emissionen der Unternehmen eine zentrale Rolle. „Sollte ein Hauseigentümer im neuen Wohngebiet darauf pochen, dass die Lärmrichtwerte genauestens eingehalten werden, könnten die Firmen Schwierigkeiten bekommen“, schildert Holme das mögliche Szenario. Allerdings sei dieses Problem durchaus in den Griff zu kriegen und bedeute schon gar nicht gleich den K.O. für das gesamte Projekt. „Damit müssen wir uns nun auseinandersetzen und nach Lösungen suchen“, sagt der Bürgermeister und bringt dabei auch eine mögliche Lärmschutzwand ins Spiel. Im Übrigen sei für das geplante Neubaugebiet „Ob dem Obern Dorf“ bereits ein Lärmschutzgutachten erstellt worden. Der Gutachter habe jetzt die Aufgabe, sich mit den Bedenken zu beschäftigen.

Beschluss muss vertagt werden

Fest steht aber bereits, dass der Bebauungsplan als Satzung für das Gebiet nicht wie geplant in der Ratssitzung am 23. Januar beschlossen werden kann. „Damit muss aber jede Gemeinde leben“, sagt Holme. Denn es gebe nun mal keine restriktionsfreien Flächen mehr, und irgendjemand trete man bei so einem Projekt immer auf die Füße. „Deswegen gilt es, einen Konsens zu finden“, so der Rathauschef, der abschließend festhält: „Es geht hier beim neuen Baugebiet nicht um wildes Wachstum, sondern um eine gesunde Eigenentwicklung der Gemeinde.“

Autor: pep