Gemeinden der Region
Keltern -  01.12.2025
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Benefizkonzert in Ellmendingen sammelt Spenden für Waisenkinder in Südafrika

Keltern. Sandie Wollasch und Matthias Hautsch spielten in der Christlichen Gemeinschaft Ellmendingen ein intensives Benefizkonzert für die Hilfsorganisation „Mosaic“. Mit großer musikalischer Nähe und vielen eigenen Songs unterstützten sie ein Projekt, das südafrikanischen Waisenkindern ein Zuhause gibt.

Auf der Bühne verstehen sich Sandie Wollasch und Matthias Hautsch blind. Mit großer Spielfreude haben sie das Publikum von Anfang an auf ihrer Seite.
Auf der Bühne verstehen sich Sandie Wollasch und Matthias Hautsch blind. Mit großer Spielfreude haben sie das Publikum von Anfang an auf ihrer Seite. Foto: Nico Roller

Oft braucht es weder eine Geste noch ein Wort, manchmal sogar nicht einmal einen Blick. Die Musik entsteht im Fluss, mit einer Leichtigkeit, die so wirkt, als müsste man sie einfach nur herauslassen. Sandie Wollasch und Matthias Hautsch verstehen sich blind, ohne viel miteinander zu sprechen. Nach ein paar Liedern erzählen sie, dass sie schon seit mehr als 30 Jahren zusammen Musik machen, inzwischen als beste Freunde. Streng genommen erzählt es Wollasch, denn beim Konzert in Ellmendingen führt sie durch den Abend. Das Sprechen ist ihre Aufgabe, zumindest bei den meisten Auftritten.

Zuhause für Waisenkinder

In Ellmendingen spielen die beiden in den Räumen der Christlichen Gemeinschaft (CG) für den guten Zweck: zugunsten der Hilfsorganisation „Mosaic“, die in Südafrika dafür sorgt, dass Waisenkinder ein liebevolles Zuhause bekommen. 2,8 Millionen soll es in dem Land aktuell geben, vielleicht auch mehr. Vorsitzende Frieda Hofmann betont, wie wichtig eine funktionierende Familie für eine gute Entwicklung ist. „Mosaic“ rückt sie daher ins Zentrum seiner Arbeit, nicht zuletzt durch gezielte Unterstützung und Begleitung.

Die Organisation sorgt für die Bildung der Kinder, baut Häuser für die Familien und versetzt sie in die Lage, durch die Aufnahme von Pflegekindern besser für ihren eigenen Nachwuchs sorgen zu können.

Engagement, das trägt

Beim Benefizkonzert berichten neben Hofmann auch weitere Ehrenamtliche von ihren Erfahrungen, alle mit positiven Erinnerungen. Die Vorsitzende sagt: „Jedes Mal, wenn wir da sind, bringt das einfach Freude.“ Sie freut sich, dass das Benefizkonzert mit Hautsch und Wollasch zustande gekommen ist. Denn sie ist überzeugt, dass Musik die Menschen verbindet. Wollasch geht noch weiter und attestiert ihr, die beste Therapie zu sein, die man sich vorstellen kann. „Die Welt braucht mehr Musik“, ruft sie dem Publikum zu, das sich auch deshalb von Anfang an wohlfühlt, weil Wollasch und Hautsch die Lieder nicht einfach herunterspielen. Jeder einzelne Ton, jede Textzeile wird sorgsam inszeniert und interpretiert. Ihre Stimme hat nicht nur Kraft, Volumen und Ausdruck, sondern auch das gewisse Etwas, das sie in Erinnerung bleiben lässt: ein helles, weiches Timbre, das allerdings an den passenden Stellen dunkler und rauer werden kann. Hautsch ist ein Zauberer an den Saiten. Was er mit seiner Akustikgitarre anstellt, lässt sich nicht in Worte fassen. Er bringt sie zum Rauschen und zum Knarzen, sogar zum Imitieren eines Herzschlags. In Ellmendingen präsentieren die beiden Musiker viele Eigenkompositionen. Etwa „Farewell To The Unkown“, das während des ersten Lockdowns „auf fünf Metern Abstand“ im Garten entstand und entspannt vor sich hin fließt. Cover-Songs drücken sie ihren eigenen Stempel auf. „Diamonds On The Souls Of Her Shoes“ klingt nach Blues, „Feelin‘ Groovy“ wird auf das Wesentliche reduziert.

Mehr Infos zum Hilfsprojekt: www.mosaicsa.de