Besondere Einrichtung verdient besonders viel Lob: Kinderzentrum Maulbronn feiert 40-jähriges Bestehen
Maulbronn.Rund 6000 Kinder und Jugendliche werden jährlich ambulant behandelt, ein Zehntel davon auch stationär: Das Maulbronner Kinderzentrum ist die größte sozialpädiatrische Einrichtung mit der einzigen sozialpädiatrischen Fachklinik in Baden-Württemberg. Medizinisch-therapeutisch zählt sie europaweit zu den modernsten ihrer Art.
Rund 6000 Kinder und Jugendliche werden jährlich ambulant behandelt, ein Zehntel davon auch stationär: Das Maulbronner Kinderzentrum ist die größte sozialpädiatrische Einrichtung mit der einzigen sozialpädiatrischen Fachklinik in Baden-Württemberg. Medizinisch-therapeutisch zählt sie europaweit zu den modernsten ihrer Art.
In diesem Jahr feiert das Kinderzentrum seinen 40. Geburtstag, der Trägerverein wird im Januar 50 Jahre alt. Und die Gratulanten stehen Schlange, ein Lob folgt auf das nächste. Das Kinderzentrum sei lebenswertorientiert und im besten Sinne interdisziplinär, sagt etwa Manfred Lucha (Grüne), als er am Freitagabend bei der Feierstunde in der Maulbronner Festhalle vor zahlreichen Zuhörern spricht. Zuvor hatte sich der baden-württembergische Sozial- und Integrationsminister von den Geschäftsführern Rainer Blank und Dirk Berner bei einem kurzen Rundgang das Kinderzentrum zeigen lassen. Unter anderem besichtigte er den Speiseraum, das Sprach- und Kommunikationszentrum, die Patientenzimmer und das neue Motorikzentrum.
Gebäude muss saniert werden
Lucha unterhielt sich mit dem Vater des dreieinhalbjährigen Nathan, der momentan auf der Eltern-Kind-Station behandelt wird. Und er machte sich ein Bild vom Zustand des denkmalgeschützten, aus dem Jahr 1929 stammenden Hauptgebäudes, das dringend saniert werden muss. Man rechnet mit Gesamtkosten zwischen zehn und elf Millionen Euro.
Vom Enzkreis sind bereits zwei Millionen Euro zugesagt, eine Million von der Stadt Maulbronn, die zudem die Aktion „Wir Maulbronner fürs Kinderzentrum“ gestartet hat. Auch beim Land sind Fördermittel beantragt worden. Der Antrag liege in seinem Ministerium vor, sagt Lucha und ergänzt lächelnd: Eine Förderung könnte möglich sein. Der Sozialminister bezeichnet das Kinderzentrum als „Leuchtturm“ und seinen Gründer Dieter Spieth als „Pionier“. Der Initiative des Allgemeinmediziners ist es zu verdanken, dass die Einrichtung vor 40 Jahren ins Leben gerufen wurde. Er sei der Motor, der Erfinder, der Macher gewesen, sagt Andreas Felchle. Der Maulbronner Bürgermeister ist zugleich Trägervereinsvorsitzender und weiß genau, was alles passieren musste, ehe das Kinderzentrum am 20. Mai 1979 seinen Betrieb aufnehmen konnte: Schon in den 1960er-Jahren hatte Spieth mit dem Knüpfen eines gesellschaftlichen Netzwerks begonnen, 1970 wurde der Trägerverein gegründet, 1972 die Christophorushilfe. Ende 1975 wurden die letzten Patienten aus dem seit 1929 in Maulbronn bestehenden, kleinen Krankenhaus ins neue Klinikum nach Mühlacker verlegt, 1976 begannen in den frei gewordenen Räumlichkeiten die Umbauarbeiten für das Kinderzentrum, das inzwischen eine der führenden Einrichtungen ihrer Art ist – nicht nur in Baden-Württemberg, sondern bundesweit. Die Auslastungszahlen seien hoch, die Zufriedenheitsquote ebenso, sagt Felchle, der optimistisch in die Zukunft blickt.
Eine Zukunft, die in nächster Zeit vor allem vom Umbau und der Modernisierung des Altbaus geprägt sein wird. Felchle hofft, dass schon im Herbst 2020 damit begonnen werden kann. „Ich wünsche es mir. Das wäre das tollste Geschenk zum Geburtstag.“ Auch beim Enzkreis würde man sich darüber freuen, sagt Bastian Rosenau. Der Landrat betont, das Kinderzentrum genieße beim Kreistag hohes Ansehen. Längst gehöre es zu den unverzichtbaren Partnern in der Jugendhilfe.
Glückwünsche zum Jubiläum kommen auch von Georg Hoffmann, dem geschäftsführenden Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin an der Universität Heidelberg, mit dem das Kinderzentrum eine enge Kooperation unterhält. „Ich bin froh, dass wir so intensiv zusammenarbeiten“, so Hoffmann.