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Kämpfelbach -  17.11.2021
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Bilfinger Bahnhof wird barrierefrei: Bahnsteig bekommt eine Rampenanlage

Kämpfelbach. Der Bilfinger Bahnhof soll barrierefrei werden – und zwar, indem der Bahnsteig in Fahrtrichtung Karlsruhe über eine Treppe und eine Rampenanlage mit einer Längsneigung von maximal acht Prozent erschlossen wird. Das sind die wesentlichen Inhalte der Planung, die die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montagabend vorgestellt hat.

Die Planer haben dabei den Wunsch des Gremiums berücksichtigt, die Barrierefreiheit nicht über die Kirchgrundstraße, sondern direkt am Haltepunkt Bilfingen herzustellen – und zwar über einen Rampenzugang. Eine Vorgehensweise, für die es notwendig ist, das Wohngrundstück zwischen der bestehenden Treppe und der Ebbstraße zu erwerben. Das ist inzwischen geschehen, so dass dem Vorhaben nichts mehr im Weg steht. Geplant ist laut Projektleiter Ronny Adam, die bisherige Treppe zu versetzen und in die Rampenläufe zu integrieren. Eine Abkürzung zur Ebbstraße soll es ebenso geben wie vier Parkplätze und eine Abstellanlage für Fahrräder. Um die Maßnahmen realisieren zu können, müssen die derzeit noch auf dem Grundstück stehenden Gebäude abgerissen werden.

In einer aktuellen Kostenschätzung rechnet man mit 2,35 Millionen Euro, inklusive Grunderwerb. Allerdings winkt laut Adam eine Förderung von 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die Komplementärmittel in Höhe von rund 922 000 Euro müsste die Gemeinde tragen. Eine Zahl, die Bürgermeister Udo Kleiner sauer aufstieß. Die 75 Prozent Förderung seien nur die halbe Wahrheit, sagte er: Bei genauem Hinsehen trage die Gemeinde rund 40 Prozent der Gesamtkosten. Wenn der Gesetzgeber Barrierefreiheit fordere, müsse dafür etwas mehr kommen. „Da erwarte ich, dass die Politik eine stärkere Förderung macht.“ Er bat Adam darum, weitere Fördertöpfe abzuklopfen.

Auch im Gemeinderat gab es zwar Zustimmung zur Planung, aber Bedenken wegen der hohen Kosten. Michael Schuster (CDU) hielt die Kostenschätzung für „sehr optimistisch“. Deutliche Zweifel seien angebracht. Unter Berücksichtigung von Baukostensteigerungen rechnete Torsten Uhrig (FWV) mit 1,3 Millionen Euro brutto für die Gemeinde. Adam hofft, dass die Vorplanung noch in diesem Jahr abgeschlossen und die Entwurfsplanung im Januar angegangen werden kann. Eine Realisierung im Jahr 2024 wäre möglich. Die reine Bauzeit für die Hauptgewerke schätzt er auf vier Monate.

Autor: Nico Roller