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Birkenfeld -  09.06.2020
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Birkenfelder Technologieunternehmen auf Wachstumskurs: Stratec ist dem Virus auf der Spur

Birkenfeld. Ohne Maultaschen und Kartoffelsalat im Foyer des Pforzheimer CongressCentrums ist am Montag die Hauptversammlung der börsennotierten Stratec SE aus Birkenfeld über die Bühne gegangen. Coronagemäß fand das Aktionärstreffen als virtuelle Veranstaltung statt. Dafür konnten sich die Anteilseigner an den Videobildschirmen über ansehnliche Geschäftszahlen und eine Dividende von 84 Cent pro Aktie freuen. Zum 16. Mal in Folge wurde die Ausschüttung erhöht, wodurch Stratec zum Dividenden-Adel in Deutschland zähle, wie Vorstandschef Marcus Wolfinger nicht ohne Stolz die positive Einschätzung der Aktionärsschützer zitierte.

Die Vertreter der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) und der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hatten ihre Fragen ebenfalls online eingereicht und fanden keinen Grund zur Klage. Stratec, der führende Entwickler von Automatisierungslösungen für die Diagnostikbranche verfügt mittlerweile über drei Jahrzehnte Erfahrung in stark regulierten Gesundheitsmärkten und einen wachsenden Technologiepool. Zwölf der 20 weltweit größten Diagnostik-Konzerne sind Kunden von Stratec. Und diese Global Player zahlen an die schwäbische Technologieschmiede quasi ein Eintrittsgeld, um die maßgeschneiderten Analysensysteme einsetzen zu dürfen, wie Wolfinger in seinem Rechenschaftsbericht erläuterte. Man hoffe im nächsten Jahr wieder auf den persönlichen Kontakt zu den Aktionären. Wobei das Birkenfelder Unternehmen durchaus positive Impulse durch die Corona-Pandemie erfuhr. So stieg der Aktienkurs im April mit 93 Euro auf ein Allzeithoch. Denn mit den vollautomatischen Analysensystemen – weltweit sind 40000 Geräte im Einsatz – lassen sich täglich bis zu 25 Millionen Laborproben auswerten. Je nach System lassen sich Bakterien und Viren oder eben auch Antikörper auf Covid-19 nachweisen.

Weltweit arbeiten über 1300 Mitarbeiter für den Stratec-Konzern, davon sind mehr als 50 Prozent in Forschung und Entwicklung tätig. Produktionsstandorte sind in Deutschland am Hauptsitz Birkenfeld, der Schweiz, Ungarn und Österreich.

Im Jahr 2019 wurde ein Umsatz von 221,6 Millionen Euro erzielt; durchschnittlich betrug die jährliche Steigerung 15 Prozent seit dem Börsengang 1998. Und auch im laufenden Geschäftsjahr schwimmt Stratec weiter auf der Erfolgswelle. Neben der Entwicklung und dem Vertrieb von Analysensystemen verdient das Unternehmen sein Geld mit dem Verkauf von Serviceteilen und Verbrauchsmaterialien.

Autor: ne