Gemeinden der Region
Oberderdingen -  26.05.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Blanco sieht in der Krise auch Chancen: Spülenhersteller aus Oberderdingen könnte vom Rückzug in private Küche profitieren

Oberderdingen. Frank Gfrörer, Chef von Blanco, gewinnt der Corona-Krise auch positive Aspekte ab, wie er am Dienstag in der ersten virtuellen Pressekonferenz des Oberderdinger Spülenherstellers verdeutlichte. Die Gesundheit der Mitarbeiter weltweit sei durch vorausschauende Maßnahmen in vollem Umfang gesichert worden. „Die Lieferfähigkeit war jederzeit gewährleistet, die Liquidität gesichert und die Strategie wurde konsequent umgesetzt.“ Blanco verstehe sich als Spezialist für den Wasserplatz in der privaten Haushaltsküche.

2020 werde ein schwieriges Jahr, doch es böten sich durchaus Chancen. Keiner wisse, wie sich die Pandemie langfristig auf die Lebenskultur der Menschen in Asien, den USA und Deutschland auswirke, sagte Gfrörer. Vielleicht würden sie verstärkt in den privaten Haushalt – die Küche – investieren. Blanco könne in diesem Bereich nicht nur mit berührungslosen Wasserarmaturen und Seifenspendern punkten. „Wir haben eine Mission: die Lebensqualität unserer Kunden zu steigern.“

Eine konjunkturelle Erholung vorausgesetzt, dürfte sich der Umsatzrückgang auf das Gesamtjahr gesehen in Grenzen halten. Die Bandbreite könne aber – je nach Land – zwischen zehn und 25 Prozent liegen. Statt geplanter Neueinstellungen ist allerdings derzeit Kurzarbeit angesagt.

Die Blanco-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem Nettoumsatz von 395 Millionen Euro abgeschlossen – ein neuer Höchstwert, teilte Finanzchef Rüdiger Böhle mit. „Trotz einer sich weltweit abschwächenden Konjunkturlage und eines sich verschärfenden Wettbewerbs konnte das Unternehmen weltweit ein leichtes Plus erzielen. Wachstumstreiber waren wiederum Silgranit-Spülen und Küchenarmaturen.“

Im Inland erzielte man einen Umsatz von 142 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 3,5 Prozent. Hier konnte Blanco seine führende Rolle in einem stagnierenden Küchenmarkt ausbauen. Der Umsatz in den Märkten außerhalb Deutschlands beziffert sich 2019 auf 253 Millionen Euro und liegt somit knapp auf Vorjahreshöhe. Der Exportanteil beträgt 64 Prozent.

„Nach zehn Jahren kontinuierlichen Wachstums erleben wir im Inland wie auch im internationalen Geschäft einen prägnant erstarkten Wettbewerb“, ergänzte Gfrörer. Im vergangenen Jahr hat Blanco 29,3 Millionen Euro investiert. Der größte Anteil entfiel auf das neue Werk für Silgranit-Spülen im tschechischen Most, das Ende 2019 fertiggestellt wurde. So entlaste das neue Werk die an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßene Produktion in Sinsheim. Das Unternehmen beschäftigte zum Jahresende weltweit 1515 Mitarbeiter. Über 1000 arbeiten in der Region Oberderdingen/Kraichgau. Blanco sie erneut als Top-Arbeitgeber ausgezeichnet worden.

„Wir möchten unseren Partnern im Handel in Zukunft ein noch besseres Leistungspaket zur Verfügung stellen, um sie beim Abverkauf an die Kunden zu unterstützen“, kündigt Gfrörer an. „Ziel ist, als Marke für nahtlos integrierte Lösungen wahrgenommen zu werden, welche Konsumenten mit täglich erlebbarem Komfort und Nutzen rund ums Vorbereiten von Essen, Trinken und Reinigen begeistert. Mit der neuen Generation der Smart-Armaturen mit besonderen Funktionen wie berührungslose Bedienung, Wassermenge nach Maß, gefiltertes oder kochend heißes Wasser, habe Blanco die Sparte der Küchenarmaturen weiterentwickelt.

Autor: ne