Gemeinden der Region
Königsbach-Stein -  25.06.2018
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Blick auf bewegtes Leben

Königsbach-Stein. „Es geht mir gut, hier bin ich ja bei meiner Tochter“, sagte Waltraud Kops, geborene Zielke, wenige Tage vor ihrem 104. Geburtstag.

Mit heiterer Gelassenheit genießt sie seit drei Jahren ihren Lebensabend bei Tochter Christa Kern und deren Mann Rolf in Königsbach, ist glücklich, gut und verlässlich gepflegt zu werden. So gut ging es der vierfachen Mutter nicht immer.

Flucht aus dem Osten

In Danzig (heute Polen) geboren und als Zweitälteste von fünf Geschwistern aufgewachsen machte sie nach der Schule eine Ausbildung zur Verkäuferin. Mit 20 Jahren heiratete sie den Elektriker Bruno Kops. Vier Kinder wurden den Eheleuten geschenkt, mit denen Waltraud Kops während des Krieges mit viel Glück aus Danzig fliehen konnte. Ehemann Bruno war an der Front und bis 1949 in russischer Gefangenschaft. Über mehrere Stationen kamen die Kops schließlich 1953 nach Pforzheim, wo sie alle Arbeit fanden. 1960 erfolgte berufsbedingt der Umzug nach Karlsruhe. Dort lebte die Jubilarin ab 2000 in einer Zweizimmerwohnung des Städtischen Seniorenheims und versorgte sich weitgehend selbst.

Es wird nie langweilig

Sie sei froh, noch eine Tochter zu haben, sagt die Seniorin. Ihr Sohn und die beiden anderen Töchter seien bereits verstorben. Ehemann Bruno auch, er wurde 71 Jahre alt. Auch wenn sie Probleme mit dem Gehör und den Beinen hat und kaum mehr das Haus verlassen kann, so wird es der freundlichen Ururgroßmutter nicht langweilig. Romane und Zeitung lesen, Kreuzworträtsel lösen, Fernsehsendungen und mit der Tochter in Erinnerungen zu schwelgen, füllen ihre Tage aus. Zu ihrem Ehrentag gratulieren auch vier Enkelkinder mit Familien, wozu sieben Urenkel und vier Ururenkel gehören. Die Glückwünsche der Gemeinde überbringt Bürgermeister Heiko Genthner.

Autor: Ulrike Faulhaber