Gemeinden der Region
Keltern -  31.01.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Broschüre gibt Aufschluss über sakrales Bauwerk

Keltern-Dietlingen. Es müssen nicht immer umfangreiche Abhandlungen und Ausführungen sein, die Dinge oder Gebäude erfahrbar machen.

Oft genügen einige Zahlen, Fakten und Erläuterungen zum besseren Verständnis. Etwa wie bei der katholischen Kirche in Dietlingen. Der Kirchengemeinde Heilige Familie Keltern ist es wichtig, dass Neubürger, Interessierte und Besucher etwas über das sakrale Bauwerk erfahren. Dafür hat der ehemalige Geschichtslehrer und engagierte Kirchengemeinderat Herbert Böhm nun einen kleinen Kirchenführer für das Gotteshaus an der Bachstraße 8, das 1954 erbaut und 1955 geweiht wurde, zusammengestellt. In der kleinen Broschüre stellt Böhm die Entstehungsgeschichte und die Besonderheiten des Gebäudes vor.

In der druckfrischen Kirchenbroschüre greift Herbert Böhm zunächst auf das Jahr 1556 zurück und attestiert, dass zu diesem Zeitpunkt die Reformation in der Region Einzug hielt. In deren Folge sei die Dietlinger Wehrkirche, die früher katholisch war, evangelisch geworden. Fast 400 Jahre lang habe es im heutigen Keltern mit seinen Teilorten kein katholisches Leben mehr gegeben. Dies habe sich nach dem 2. Weltkrieg mit dem Zuzug zahlreicher Heimatvertriebener aus Böhmen und Mähren/Sudetenland geändert.

Als bemerkenswert bezeichnet Böhm die Tatsache, dass der Kirchenbau in der Mitte des Ortes erfolgte. Die meisten katholischen Gotteshäuser seien in dieser Zeit überwiegend außerhalb der Ortsmitten errichtet worden. „Vielleicht lag es in Dietlingen daran, dass hier nicht nur ein Bischoff, sondern gleich mehrere Bischoffs wohnen“, scherzte Böhm augenzwinkernd. Besonders beeindruckend findet er den 1987 von Ursula und Anina Gröger künstlerisch umgestaltete Altarraum.

Autor: Theo Ossmann