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Calw -  09.11.2020
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Calw ist Pilotkreis für den Biotopverbund

Kreis Calw. In vielen Dingen setzt sich der Landkreis Calw an die Spitze einer Entwicklung oder Bewegung. Dies gilt auch für den Umweltschutz. So wurde er als Pilotlandkreis zum geplanten Ausbau des landesweiten Biotopverbunds ausgewählt. Beim Landschaftserhaltungsverband Calw ist dazu eine auf fünf Jahre befristete und vom Land voll finanzierte Projektstelle eingerichtet worden.

Das Ziel: Aus den dann gewonnenen Erfahrungen sollen allgemeine Empfehlungen für die anderen Landschaftsverbünde im Land abgeleitet und damit der landesweite Biotopverbund unterstützt werden. Darüber berichtete am Montagnachmittag Manfred Pfrommer vom Amt für Landwirtschaft und Naturschutz mit einer detaillierten Vorlage in der Sitzung des Umweltausschusses des Calwer Kreistags im Bad Liebenzeller Kurhaus. Auf einen mündlichen Vortrag wurde verzichtet, weil in Pandemie-Zeiten die Sitzung nicht ausufern sollte. Das Thema ist eingebettet in ein noch umfassenderes Ganzes und nennt sich Biodiversitätsgesetz. Ausgelöst durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hatte der baden-württembergische Landtag im Juli dieses Gesetz beschlossen mit umfangreichen Änderungen und Ergänzungen im Naturschutzgesetz (NatSchG) sowie im Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz (LLG). Einfach ausgedrückt: Das Biodiversitätsgesetz soll dem Rück- gang der Artenvielfalt entgegenwirken.

In das Naturschutzgesetz sind im Wesentlichen folgende Regelungen aufgenommen worden: Vermeidung der Lichtverschmutzung, Gestaltung von privaten Gärten, Biotopverbund, Pestizidverbot auf naturschutzrechtlich geschützten Flächen und in privaten Gärten, Erhaltung von Streuobstbeständen.

Ebenso wurde das Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz umfangreich angepasst: Ausbau des ökologischen Landbaus, verbindliche Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes, Schaffung von Refugialflächen und auch hier nochmals: Erhalt der Streuobstbestände

Das Land fördert zudem kommunale Planungen als Grundlage für die Umsetzung des landesweiten Biotopverbunds mit 90 Prozent der Kosten über die Landschaftspflegerichtlinie.

Auf eine Diskussion verzichteten die Kreisräte am Montag.

Autor: Bruno Knöller