Gemeinden der Region
Niefern-Öschelbronn -  24.07.2018
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Carolina Krafzik und Constantin Preis, die Hürden-Asse aus der Region

Der vergangene Sonntag war ein kleiner Feiertag für den Leichtathletikkreis Pforzheim. Carolina Krafzik und Constantin Preis, zwei Athleten, die das kleine Einmaleins ihrer Sportart in der hiesigen Region gelernt haben, holten bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg insgesamt drei Medaillen.

Carolina Krafzik aus Niefern-Öschelbronn gewann über 400 Meter Hürden Bronze, der Pforzheimer Constantin Preis sicherte sich in der selben Disziplin Silber und wurde darüber hinaus mit der 4x400-Meter-Staffel seines neuen Vereines VfL Sindelfingen ebenfalls DM-Zweiter. Preis, der beim TV 34 Pforzheim groß wurde, startet seit einem knappen Jahr für Sindelfingen, Krafzig, die dem Talentschuppen der TSG Niefern entstammt, gehört schon seit zwei Jahren zu dem Verein in der Nähe von Stuttgart.

Beim Großverein VfL Sindelfingen genießen die Athleten eine Unterstützung, wie sie ihre Heimatvereine nicht bieten könnten. Die Erfolge zeigen, dass sich der Wechsel für beide Talente gelohnt hat, wie sie auch übereinstimmend bekräftigen.

Lehramtsstudentin Krafzig, die in Ludwigsburg wohnt und studiert, war überrascht von ihrem Erfolg im Max-Morlock-Stadion, war sie doch erst in diesem Jahr von der kurzen auf die lange Hürdenstrecke gewechselt. „Mein Ziel war das Finale. Dass es so gut läuft, hat mich selber ein wenig überrascht. Mit einer persönlichen Bestzeit von 58,93 Sekunden lief Krafzig durchs Ziel und sieht „noch Luft nach oben“ in ihrer neuen Disziplin. Beim Endlauf in Nürnberg, den Christine Salterberg aus Köln in 56,97 Sekunden gewann, befand sich Krafzig bis zur achten Hürde gut im Rennen. Dann strauchelte sie leicht, konnte sich abfangen und kämpfte sich als Dritte über die Ziellinie. „Ich bleibe auf alle Fälle dran“, verspricht die 23-Jährige, die nach diesem Saisonhöhepunkt jetzt erst mal Pause macht.

So ist das auch bei Constantin Preis. Der 20-jährige deutsche U23-Meister zeigte in Nürnberg eindrucksvoll, dass mit ihm auch bei den Männern zu rechnen ist. Sein Traum, sich für die Heim-Europameisterschaften in Berlin im August zu qualifizieren, ging zwar nicht in Erfüllung. Dafür hätte er seine persönliche Bestzeit von 51,16 pulverisieren und 50,0 Sekunden laufen müssen. Doch mit 50,74 Sekunden hat er seine Bestzeit (51,16) deutlich gesteigert, sehr zu Freude auch seines Pforzheimer Jugendtrainers und Entdeckers Roland Hiller vom TV 34. Hiller war in Nürnberg und feuerte seinen Athleten an. Nach Fehlern an den Hürden eins und vier musste sich Preis wieder einmal auf sein starkes Finish verlassen. „Ohne die Fehler wäre vielleicht sogar der deutsche Meistertitel drin gewesen“, glaubt Preis.

Roland Hiller ist sogar froh, dass sich sein Schützling nicht für die EM qualifiziert hat. „Die EM kommt einfach zu früh und hätte die mittel/längerfristige Planung sicher komplett umgeworfen“, glaubt er und gibt zu bedenken: „Constantin läuft die Strecke auch erst im zweiten Jahr.“

Preis‘ nächstes Ziel ist die U23-EM 2019 und eine „tiefe 50er-Zeit“, wie sich der gebürtige Moldawier, der 2010 mit seinen Eltern nach Pforzheim kam, ausdrückt. Längerfristiges Ziel für das Talent sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Dafür muss er die 50-Sekunden unterbieten, was ihm Roland Hiller klar zutraut.

Autor: Martin Mildenberger