Comedian Ralf Schmitz nimmt CCP-Publikum auf eine „Schmitzeljagd“ in Hochgeschwindigkeit mit
Pforzheim. Nur noch einige wenige Plätze sind frei im Pforzheimer CongressCentrum, als die Nebelkanonen die Bühne mit angedeutetem Fesselballon, Planschebötchen und einer mächtigen Schatzkiste verschleiern. Und da sprintet er auch schon heran mit seinem für sein Alter etwas zu knallengem Höschen, T-Shirt und Turnschuhen. Eine schallende Begrüßung von Ralf Schmitz im „Hallo Leute“-Gestus sorgt schon mal für die richtige Krawallheimer-Stimmung.
Die meisten Besucher dürften den Leverkusener Entertainer aus seinen Rollen in „Die Dreisten Drei“, „Schillerstraße“, den 7-Zwerge-Filmen von Otto Waalkes oder der Dating-Show „Take Me Out“ kennen. Und los geht’s auf die große „Schmitzeljagd“, so der Name des neuen Programms: das Leben als überdrehte Schnitzeljagd nach etwas Glück, und seien es auch nur ordentlich schnell geschossene Salven von Pointen samt Lachern. Highspeed zelebriert hier der bekennende Katzenfreund – unter Mitnahme des Publikums als Stichwortgeber oder auch schon mal als Opfer, dem die Häme des gesamten Saales zuteil wird. So gleich zu Beginn, als Schmitz die erste Reihe schon mal genüsslich ins Visier nimmt. „Ist das Dein Freund, tut mir aber leid“, so an eine junge Dame gewandt.
Aber die Besucher in den folgenden Reihen haben sich zu früh gefreut. Sie sind fester Bestandteil der interaktiven Schmitzeljagd. Nach einigen Ausführungen über die Unfähigkeit seiner Mutter, halbwegs vernünftige Bilder mit dem Handy zu machen – „wir haben uns kaputt gelacht“ – wird das Publikum aufgefordert, Dialekte zuzurufen – „Kölsch ist kein Dialekt, sondern ein Bier“, verbessert Schmitz denn auch gleich. Dann sind positive Gefühle dran, das Publikum eifrig mit von der Partie – die Morgenlatte steuert er selbst noch dazu bei. Auch die Blähungen, die ja allzu gut zu Pforzheim passten. Alles von einen Zufallsdecoder gut durchgequirlt, darf eine junge Dame aus dem Saal dem Meister dabei auf der Bühne assistieren, wie er etwa Begriffspaare wie Kölsch und Sex oder Bayerisch und Wut in einer wilden Wortflut durcheinanderwirbelt.
Wie sich verschiedene Menschen, etwa der Nervöse, der Veganer, – der Gynäkologe darf nicht fehlen – oder gar der gemeine Schweizer beim Speed-Dating verhalten – da hat Schmitz die Lacher auf seiner Seite. Und weiter geht’s im Dialog mit dem Publikum. Wer hat welchen Job? Munteres Beruferufen ist angesagt. Und tatsächlich findet sich im Publikum eine „Stickdateien-Herstellerin“, die sogleich auf die Bühne gebeten wird. Wie lange machst Du das schon, macht’s Spaß? Und dann liebt sie auch noch Opel... Das Publikum ist hellbegeistert – Riesenapplaus, wie auch zu Ende des Abends nach einer Zugabe. Licht an, Musik an – aus die Maus.