Das Herz des Schömberger Tourismus: Pavillon im Ortskern wird zur „Glückszentrale“
Schömberg. Früher wurde hier Fleisch auf dem Drehspieß gebraten, dann stand der gläserne Kasten im Schömberger Herzen lange Zeit leer. Nach acht Monaten Bauzeit ist sein Innenleben jetzt kaum wiederzuerkennen.
Sanftes Licht trifft auf helle Möbel in Holzoptik – über dem Eingang prangt in großen Lettern „Glückszentrale“. Durch einen ordentlichen Zuschuss vom Land, einer kreativen Architektin und engagierten Handwerkern wurde die neue Touristeninfo in Schömberg tatsächlich zum Glücksfall für die Gemeinde.
„Glück, das heißt für mich, vor allem Menschen, die nach Schömberg kommen, gut zu beraten, damit die sich hier richtig wohl fühlen“, sagt die Leiterin der Touristeninformation Stefanie Stocker. „Und natürlich mein tolles Team.“ Mit ihren sechs Mitarbeitern zieht Stocker ab sofort in die Büroräume im Obergeschoss des gläsernen Pavillons ein. Unten im Foyer empfängt eine Holztheke die Touristen. „Wenn es hier immer so voll ist wie heute, haben wir alles richtig gemacht“, sagt Bürgermeister Matthias Leyn bei der offiziellen Eröffnung, zu der sich gestern 50 Bürger in das Rondell quetschen. 2016 hat die Gemeinde das Gebäude gekauft. Für Gastronomie kam der Bau seit seiner Imbiss-Zeit nicht mehr infrage. Stattdessen ziehen hierher die Mitarbeiter der Tourismusinformation vom Rathaus um. „Die größte Herausforderung war, dass alles rund sein musste“, sagt Schreinermeister Thomas Quitschke. Im Pavillon finden sich deshalb fast nur Einzelanfertigungen – am aufwendigsten war die große runde Holztheke aus 400 einzelnen Leisten. 220 000 Euro kostete alles zusammen – 94 500 Euro davon übernahm das Land. Für Landrat Helmut Riegger gut angelegtes Geld: „Mit 1,3 Millionen Übernachtungen wird der Nordschwarzwald immer beliebter. Der Bürgermeister und der Gemeinderat von Schömberg haben das erkannt.“ Geplant hat die Ausstattung Katja Loewer vom Architektenbüro Peter W. Schmidt in Pforzheim. „Hier musste alles raus“, sagt Loewer. Da wo jetzt eine Rückwand mit beleuchteten Einlegeböden steht, war vorher eine Küche. „Das hat man auch gerochen“, fügt Ehemann und Architekt Peter Schmidt hinzu. Der auffällige Name soll vor allem möglichst viele Besucher in die Räume locken, erklärt Geschäftsführer der Touristik GmbH Nordschwarzwald René Skiba.