Gemeinden der Region
Remchingen -  18.01.2019
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Dem Vereinssterben Einhalt geboten

Remchingen-Singen. Singen in Singen macht Freude – und so schwärmten die zwölf Frauen und sechs Männer im gemischten neuen Chor des Gesangvereins „Liederhalle“ trotz tristem Wetter bei ihrer Winterfeier vom „Platz an der Sonne“ und gaben neben französisch angehauchten Liebesliedern auch Dauerbrenner wie „Über den Wolken“ oder „Über sieben Brücken“ zum Besten. Während der Vorsitzende Lothar Scheurer als Solist mit dem Chanson „Die drei Pilger“ begeisterte, stand ihm sein Vize Sascha Kunzmann mit den „Kirschen aus Nachbars Garten“ in nichts nach. Für Begleitung am Klavier sorgte den Abend über Bettina Horsch.

„Ein turbulentes Jahr liegt hinter uns“, stellte Scheurer in Anbetracht des kurzfristigen Wegzugs der bisherigen Dirigentin fest, von dem wie berichtet auch andere Chöre betroffen waren, „Doch mit Roswitha Sicca haben wir eine neue Dirigentin gefunden und sie schnell ins Herz geschlossen.“

Dem Verein mangelt es nicht an Humor: Wochen nach der Bescherung stimmte er fröhlich „Oh Tannenbaum“ an. Auch im Sitzen fehlte es den zehn rüstigen Kehlen des Männerchors unter Leitung von Dina Kromer keineswegs an Sangeskraft. Seine weiterhin aktiven Sänger werden zukünftig im gemischten Chor weitersingen, zum Abschied der anderen forderten die Zuschauer eine Zugabe.

„Ein fast vollbesetztes Paul Gerhardt-Haus, wunderschöne Melodien und vor Freude leuchtende Augen der Sänger – sehen so sterbende Gesangvereine aus?“, fragte Altbürgermeister Wolfgang Oechsle dann am Montagmorgen in einem öffentlichen Schreiben und ermutigte darin auch angesichts des kurz vor der möglichen Auflösung stehenden Wilferdinger Gesangvereins sangesfreudige Mitbürger zum Neueinstieg – aber auch seinen beim Konzert ebenfalls anwesenden Nachfolger Luca Wilhelm Prayon, neben der Jugend die ältere Generation mehr in den Blick zu nehmen.

Autor: Julian Zachmann