Den Baumwipfeln ganz nah: PZ-Leser wagen sich auf die Bad Wildbader Hängebrücke „Wild Line“.
Der Bad Wildbader Sommerberg ist eines der berühmtesten Waldgebiete in der Region. Nirgendwo sonst ist man den Baumwipfeln näher als auf der Hängebrücke „Wild Line“ oder auf dem Baumwipfelpfad. Die Teilnehmer der PZ-Sommeraktion „Schau mal, wo du lebst“ erhielten gestern exklusive Einblicke in die Waldgeschichte des Bad Wildbader Hausbergs und wagten sich mutig auf die schwankende „Wild Line“.
Immer wieder blickten die PZ-Leser bange Richtung Himmel. Dicke Nebelschwaden waberten über dem Tal und es schien so, als würde der Himmel nach dem heftigen Unwetter in der Nacht zuvor bald wieder seine Schleusen öffnen. Doch kein einziger Teilnehmer kniff, alle waren zur Bergstation der Sommerbergbahn gekommen – ausgestattet mit wetterfester Kleidung.
Dramatische Borkenkäferplage
„An manchen Tagen sind bis zu 10.000 Besucher auf dem Berg“, berichtete Revierförster Andreas Wacker, der die PZ-Leser in Empfang nahm und sie zur „Wild Line“ führte. Unterwegs gab es spannende Infos beispielsweise über die berühmte Enztalkiefer, die nur an bestimmten Standorten wächst. Oder über die Borkenkäferplage, die auch dem Sommerberg-Wald im Moment schwer zusetzt. Wacker: „Wir sind im Katastrophenmodus, die Situation ist dramatisch“. Die PZ-Leser staunten nicht schlecht, als der Revierförster berichtete, dass aus einem Borkenkäfer-Weibchen 100.000 neue Käfer entstehen.
Angelangt an der „Wild Line“ wurden die PZ-Leser vom technischen Leiter der Hängebrücke, Roland Haag, und vom neuen Marketing-Verantwortlichen, Julius Müller, auf den Gang über das vier Millionen Euro teure Bauwerk eingestimmt. Vor einem Jahr wurde die „Wild Line“ nach nur einem halben Jahr Bauzeit eröffnet. Über 100 000 Besucher haben den besonderen 360-Grad-Blick aus 60 Metern Höhe bisher genossen. Dann war es endlich soweit: Die Teilnehmer wagten sich auf das schwankende Bauwerk und wurden für so viel Mut mit einem besonderen Blick auf Bad Wildbad belohnt. Der Nebel über dem Bärenklingental verbreitete eine mystische Stimmung.
Selbst der auf dem Rückweg einsetzende Regen konnte die gute Stimmung nach dem Gang über die „Wild Line“ nicht trüben. „Ich war mir am Anfang nicht sicher, ob ich mich traue, über die Brücke zu laufen“, strahlt PZ-Leserin Cornelia Schnigula. Ihr ging es wie vielen anderen zuvor auch: Wer den inneren Schweinehund überwunden hat, ist am Ende mächtig stolz auf sich selbst.
