Den Garten der Villa Kling in Straubenhardt zum Beben gebracht
Straubenhardt. Nicht lange dauert es, bis das Publikum klatscht, mitsingt und sich im Takt der Musik bewegt. Sandie Wollasch macht es vor und die 300 gut gelaunten Zuhörer tun es ihr gleich.
Mit Matthias Hautsch, Klaus Marquardt und Marcel Millot bringt sie den Garten der Villa Kling in Straubenhardt zum Beben – bei einem Konzert, das in dieser Form nur durch viel bürgerschaftliches Engagement möglich geworden ist.
Die Vier spielen am Donnerstagabend handgemachte Musik, ohne Schnörkel, ohne künstliche Effekte. Viel Bekanntes haben sie im Gepäck: Stücke, die sofort ins Ohr und dann nicht mehr aus dem Kopf gehen. Rock’n’Roll gibt es zu hören, Popmusik und ein bisschen Jazz. Entspannt sitzt das Publikum im Garten der 1948 erbauten Villa: auf Bierbänken und Stühlen, zwischen Bäumen und Sträuchern. Während die Gäste kühle Getränke und liebevoll zubereitete Speisen genießen, geben die Musiker auf der Bühne alles, spielen einen Song nach dem anderen, etwa „Let’s Dance“, „Boys Are Back In Town“ und „Dance Away“. Wenn Hautsch seine nicht enden wollenden Soli spielt, zupft er die Saiten seiner Akustikgitarre, als hänge sein Leben davon ab. Neben ihm streicht Schlagzeuger Millot mal ganz sanft über die Becken, mal haut er mit voller Wucht darauf. Marquardts Geige gibt dem Ganzen den letzten Schliff.
Und Wollasch? Ihre kräftige, charaktervolle Stimme ist noch Hunderte Meter entfernt zu hören. Die Musik durchzuckt den Körper der Sängerin: Sie wippt mit den Knien, streckt die Hände in Richtung des Publikums aus und nickt mit dem Kopf. Sie gibt den Ton an. Immer wieder erzählt sie kleine Anekdoten und Geschichten: von Peter, in den sie als Vierjährige verliebt war. Oder von einer Beerdigung, auf der sie dem Verstorbenen zuliebe „Great Balls Of Fire“ gespielt haben. Als das Konzert nach mehr als zwei Stunden enden soll, spendet das Publikum tosenden Beifall – so lange, bis die Zugabe folgt.
