Den Gürtel enger schnallen muss der evangelische Kirchenbezirk Pforzheim-Land
Enzkreis/Remchingen-Singen. Einen stetigen Mitgliederrückgang erwartet die evangelische Landeskirche in Baden.
Der Kirchenbezirk Pforzheim-Land verzeichnete im Jahr 2015 rund ein Zehntel weniger Mitglieder als noch 2004. Gleichzeitig stauen sich in immer mehr Kirchen, Gemeindehäusern oder Kindergärten die Sanierungsvorhaben. Die Zukunft ihrer Häuser stellten die Vertreter der Kirchengemeinden im Bezirk daher in den Mittelpunkt ihrer Sonder-Synode im Singener Paul-Gerhardt-Haus.
Als drittletzter Kirchenbezirk in Baden geht nun auch Pforzheim-Land das Liegenschaftsprojekt an, dessen Ziel es nach intensiver Erfassung der Flächen und bisherigen Nutzung ist, bis 2020 einen Gebäudemasterplan für den ganzen Bezirk zu erstellen. „Das Liegenschaftsprojekt will die finanzielle Belastung der Gemeinden durch hohe Betriebskosten und veraltete Gebäude reduzieren“, verdeutlichte Dekan Christoph Glimpel, „Gleichzeitig legt der Masterplan fest, welche Räume für die Kirchenarbeit unverzichtbar sind und künftig von der Landeskirche finanziell unterstützt werden.“ Während sich zurzeit alles in der Vorarbeit befinde, werde es richtig spannend, wenn im Sommer 2019 konkrete Daten vorliegen. Dabei betonten der Dekan und Oberkirchenrat Andreas Maier, zuständig für das Liegenschaftsprojekt der Landeskirche, dass der Masterplan lediglich darüber entscheide, wie viel Fläche die Gemeinden noch landeskirchlich mitfinanziert bekommen – und nicht etwa darüber, ob in manchen Räumen der Schlüssel für immer im Schloss umgedreht wird. Diese Entscheidung bleibe vor im Ort: „Wer mehr Fläche hat, als er bezuschusst bekommt, muss die Konsequenzen bedenken, planen und umzusetzen. Wenn eine Kirchengemeinde ihre überschüssige Fläche weiterhin stemmen kann, ist es kein Problem.“