Der elektrische Bulli hebt ab: Graffiti-Künstler verwandelt Trafostationen in Kieselbronn in Kunstwerke
Kieselbronn. Ein fröhliches Eichhörnen mit großen Augen und einem gelben Helm erntet Birnen, ein VW Bulli steht an der Ladestation, verwandelt sich in ein futuristisches Gefährt und hebt mit einem weißen Schweif ab in Richtung Himmel. Mit außergewöhnlichen Motiven hat der Graffiti-Künstler Reinald Pehla in Kieselbronn zwei Trafostationen in Kunstwerke verwandelt.
Es sind nicht die einzigen, die die Netze BW auf diese Weise haben verschönern lassen. Das künstlerische Gestalten von Trafostationen sei ein bewährtes Vorgehen, erklärt Kommunalberater Tino Stutz. "Wenn sie schön gestaltet sind, dann ist die Hemmschwelle höher, sie zu verunstalten." Und obendrein sehen sie gut aus.
Das kann Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber nur bestätigen: "Die Reaktionen aus der Bevölkerung waren überragend." Die Motive wurden so gewählt, dass sich sowohl die Gemeinde als auch die Netze BW wiederfinden.
Drei Tage Arbeit an den Graffiti-Kunstwerken
Bei der Trafostation im Sonnenbühl neben dem Pflegeheim Bethanien entschied man sich für ein Eichhörnchen, das einen gelben Schutzhelm trägt und in einem Obstbaum Birnen erntet: nicht nur die zum Essen, sondern auch die, die leuchten, wenn man sie in eine Lampenfassung dreht. Das Motiv soll eine Anspielung sein auf die vielen Streuobstwiesen, die es rund um Kieselbronn gibt.
An der Bahnholzstraße gegenüber vom Feuerwehrgerätehaus dreht sich dagegen alles um das Lebensgefühl der 1970er-Jahre – und um Sonnenblumen, von denen voriges Jahr unzählige rund um Kieselbronn geblüht haben. Und dann ist da noch ein VW Bulli, der neben einer Ladesäule für E-Autos steht. Warum sollte er nicht elektrisch fahren können?, dachte sich Faber. Die Idee dazu lieferte ihm ein Fernsehbeitrag, in dem der Moderator mit einem restaurierten und mit Elektroantrieb versehenen VW Bulli aus den 1970er-Jahren unterwegs war.
Drei Tage brauchte Künstler Reinald Pehla, um die Trafostation mit Graffiti zu gestalten. Knallbunt ist sie geworden – und damit genau so, wie Faber sie haben wollte. Schließlich ist der Bürgermeister bekennender Fan der Gruppe "Papi's Pumpels", die sich nicht nur musikalisch, sondern auch optisch dem 70er-Jahre-Schlager verschrieben hat.