Die Bagger legen los: Seniorenzentrum in Stein wird gebaut
Königsbach-Stein. Das Gelände ist mit hohen Zäunen abgesperrt, die ersten großen Maschinen sind schon da: Auf dem lange brachliegenden, mehr als 9000 Quadratmeter großen Grundstück in der Steiner Wilhelmstraße tut sich etwas. In den kommenden Monaten soll dort ein Seniorenzentrum mit 100 Pflegeplätzen in Einzelzimmern, 20 Tagespflegeplätzen und 30 Einheiten für betreutes Wohnen entstehen. Ein Seniorenzentrum, auf das in Königsbach-Stein laut Heiko Genthner viele bereits sehnsüchtig warten: „Der Bedarf ist da und wird in Zukunft noch steigen“, sagt der Bürgermeister.
Ziel müsse sein, in der Kommune allen Einwohnern einen Platz zu bieten, die einen benötigen. Genthners Erfahrung: „Die allermeisten wollen im Ort bleiben.“ Deswegen sei es wichtig, dass das Haus jetzt schnellstmöglich erstellt werde.
In den vergangenen Monaten war es zu Verzögerungen gekommen. Verantwortlich dafür waren neben der Corona-Pandemie auch die Umverlegung der Quellleitung und das anstehende Schichtenwasser. So wurden etwa Strom- und Drainageleitungen gefunden, die in keinen Plänen erfasst waren. Zudem waren erneute Bodengutachten erforderlich, die eine Überarbeitung des Gründungskonzepts nötig machten. Das Gebäude wird dereinst auf Gusspfählen stehen. Anträge für eine wasserrechtliche Genehmigung wurden gestellt, die Freigaben fehlen allerdings noch.
Viel Zeit nimmt auch die Kampfmittelüberwachung ein, die notwendig ist, weil es sich bei dem Baugelände um einen Verdachtsfall handelt. Grund zur Sorge gibt es deswegen aber nicht: Falls man überhaupt etwas finden sollte, dann wäre es nur Kleinmunition, erklärt Jens Finkbeiner, Teamleiter bei der Baufirma „Gottlob Rommel“. Um ganz sicherzugehen, findet baubegleitend schichtweise eine Abtragung statt. Finkbeiner kündigt an: Ab nächster Woche gehe man in die Tiefe. Dann würden die Untergeschosse ausgebaggert. „Alles ist eingetaktet.“ Im Sommer soll das Gebäude in die Höhe wachsen, der Rohbau zum Jahresende fertig sein. In den Wintermonaten will man mit dem Innenausbau beginnen.
Mit einer Eröffnung rechnet man im Sommer 2022. Sie soll groß gefeiert werden: mit Bewirtung und Hausbesichtigungen – vorausgesetzt, die Corona-Krise und die dann geltenden Verordnungen lassen es zu. Bauherr und Investor ist die Orpea-Unternehmensgruppe, Betreiber wird später die Haus-Edelberg-Gruppe sein, von der es in der weiteren Region bereits einige Häuser gibt – etwa in Pfinztal. Das soll für das Projekt in Stein Synergieeffekte schaffen.
Das Seniorenzentrum in der Steiner Wilhelmstraße soll modern und komfortabel werden. Helle Zimmer, große Fenster und viel Platz verspricht Ian Biglands, der in der Orpea-Geschäftsführung für Immobilien zuständig ist. Und Haus-Edelberg-Geschäftsführer Alexander Grunewald verweist auf das innovative Nutzungskonzept. Er spricht von einem offenen Haus, davon, dass man das Leben in der Gemeinde bereichern und einen Ort für Begegnungen der Generationen schaffen will. Lokale Vereine und Einrichtungen wie Kindergärten seien sehr willkommen. „Das Ehrenamt ist uns wichtig.“ Für das hauseigene Restaurant soll in einer Großküche vor Ort frisch und saisonal gekocht werden. Zudem verweist Grunewald auf diverse Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten im Haus. Auch eine Außenanlage und mehr als 60 Parkplätze soll es auf dem Gelände geben. Laut Geschäftsführer sind die Nachbarn schon über das Bauprojekt informiert.
