Die Campingkirche trotzt der Pandemie: Am Samstag wird in Schellbronn aufgebaut
Neuhausen/Tiefenbronn. Die Kirche zu den Menschen zu bringen: Dieses Ziel verfolgt die Campingkirche in Schellbronn, die größte und älteste ihrer Art in Baden, mit langer Tradition. Vom Coronavirus lassen sich die Organisatoren um Diakon Göran Schmidt und Regina Gerlich, die persönlich schon seit über 20 Jahren dabei ist, nicht stoppen.
Aber sie haben das Programm der Situation angepasst. Gottesdienste finden unter freiem Himmel statt, Kinder zwischen drei und zehn Jahren treffen sich in zwei Gruppen jeweils für 30 Minuten. Statt des Werkelns vor Ort gibt es Basteleien, Spielangebote, Rätsel, Bibelgeschichten zum Mitnachhausenehmen. Die über Zehnjährigen treffen sich im üblichen Rahmen, auch Gesprächskreise, Abendprogramm, samstägliches Lagerfeuer und Nachtgedanken wird es angepasst geben. Schmidt ist stolz, dass die Campingkirche vom 2. bis zum 23. August läuft. „Es ist wichtig, dass wir uns als Kirche zeigen“, sagt er zur Pandemiezeit: „Wir waren lange genug unsichtbar.“ Auch die Helfer würden sehnsüchtig auf den Beginn warten, sagt Regina Gerlich. Der einzige Wermutstropfen ist für sie der Verzicht aufs gemeinsame Singen. „Dass ist für mich eigentlich Lebenselixier.“ Musik gibt es trotzdem – im Freien, mit Abstand. Der Posaunenchor aus Huchenfeld ist dabei und die Band „Bluish“ der evangelischen Kirchengemeinde Mühlhausen hat sich schon mal eingespielt.
Die Campingkirche ist ursprünglich getragen von der evangelischen Landeskirche. Sie versteht sich im katholischen Biet aber ökumenisch. Ohnehin zeichnet sie in Schellbronn aus, dass neben Urlaubern des Campingplatzes besonders viele Christen aus den umliegenden Dörfern dabei sind. Sie machen rund zwei Drittel der Teilnehmer aus, so Schmidt und Gerlich. Beide rechnen mit großem Interesse am Programm. Zum einen ist Urlaub in der Region im Trend, zum anderen fallen viele Kinderferienprogramme aus – auch im Biet.
Organisatorisch versuche man es ähnlich wie derzeit in Restaurants, vergleicht Campingkirchen-Köchin Gerlich: ohne Anmeldung, aber mit Kontaktlisten. Für Diakon Schmidt ist es die erste Campingkirche – und das gleich als besondere Herausforderung. Das Helferteam steht – nur für den Aufbau braucht es noch helfende Hände. Und fürs Abendprogramm hat Schmidt zwar Bänke besorgt: „Wer aber eigene Campingstühle mitbringen kann, hilft uns sehr.“