Die Jugend will mitreden: So stellt sich der Kämpfelbacher Nachwuchs die Zukunft der Gemeinde vor
Kämpfelbach. Von neuen Verkehrsspiegeln bis zum Zaun auf dem Bolzplatz, von der Dorfputzete bis zum Bikepark reichen die Ideen der Jugendlichen. Ideen, die die Gemeinde Kämpfelbach noch schöner, noch sicherer, noch umweltfreundlicher, noch attraktiver machen sollen: nicht nur für junge Menschen, sondern für alle Altersklassen.
Drei Stunden haben die Jugendlichen diskutiert, abgewogen und priorisiert. In ihren Sommerferien haben sie sich im Saal des Bilfinger Feuerwehrhauses getroffen, um über die Zukunft der Gemeinde nachzudenken. Neun Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren haben an der Veranstaltung teilgenommen, die im Rahmen des Ferienprogramms über die Bühne gegangen ist. „Wir wollen die Jugendlichen dafür begeistern, sich in die Gemeinde einzubringen und Ideen zu äußern“, erklärt Tanja Leonhard, die sich zusammen mit weiteren engagierten Müttern ehrenamtlich um die Organisation des Programms kümmert. Dabei ging die Initiative zu dem Beteiligungsformat von den Kindern selbst aus – und zwar, nachdem sie von den Ortsteilspaziergängen erfahren hatten, mit denen voriges Jahr die Bürger am Gesamtörtlichen Entwicklungskonzept beteiligt wurden.
„Wir haben damals gemerkt, dass die älteren Kinder mitreden wollen“, erzählt Leonhard. Woraufhin sie und ihre Mistreiterinnen beschlossen, ein Beteiligungsformat zu entwickeln, das im Rahmen des Ferienprogramms über die Bühne geht. Auf Karteikarten schreiben die Teilnehmer dabei ihre Ideen. Viele drehen sich um das Thema Verkehr, etwa um zugewachsene Wald- und Wiesenwege oder um eine Querungshilfe, die sich die Kinder in der Vaihenwiesenstraße wünschen. Die Kinder wünschen sich einen Jugendtreff, einen Bike- oder Skatepark, dass der Zaun am Bolzplatz auf dem Ameisenberg repariert wird, dass Spielplätze in beiden Ortsteilen verschönert werden, eventuell mit Klettergerüsten, als Abenteuer- oder Wasserspielplätze. Das Aufstellen neuer Sitzbänke halten sie mit Hilfe von Patenschaften und Sponsoren für denkbar. Ihnen ist es wichtig, dass das Schwimmbad erhalten bleibt und, dass es Plätze gibt, an denen sie sich treffen können, ohne dass sich Anwohner sofort beschweren.
Natürlich spielt auch der Umweltschutz eine große Rolle. Die Kinder wünschen sich mehr Grün in den Orten, einen Saatgutautomaten, eine Dorfputzete, mehr Mülleimer und, dass die alten Plakate an den Straßenlaternen schneller abgehängt werden. Auch sie würden sich freuen, wenn es in Ersingen wieder einen Bäcker in der Ortsmitte gäbe. Ein Kiosk oder ein Dönerladen würde ebenso ihre Zustimmung finden wie öffentliche Trinkwasserspender oder ein Waldkindergarten.
Begeistert ist Jasmin Heckmann, die auch für die SPD im Gemeinderat sitzt, von den vielen Vorschlägen, die über die Zettelboxen eingereicht wurden, die in den vergangenen vier Wochen in beiden Rathäusern aufgestellt waren. Die gesammelten Ideen werden die Kinder in einer der nächsten Sitzungen dem Gemeinderat präsentieren . Wenn es nach ihr geht, könnte es in Kämpfelbach in Zukunft auch einen Jugendgemeinderat geben.