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Sternenfels -  19.12.2025
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Diskussionen um einen Stammtisch: Gemüter im Sternenfelser Gemeinderat sind erhitzt

Sternenfels. Ein gestifteter „Stammtisch“ sorgte in der Sitzung des Gemeinderat Sternenfels am Donnerstag für Diskussionen. Dagmar Woodward will im Namen ihres Vaters und ehemaligen Wirts der Gaststätte „Lamm“ in Sternenfels eine Spende machen. Rund 10.000 Euro. Zweckgebunden für einen „Stammtisch“, der als Sitzinsel mit drei halbrunden Tischen, Sitzsteinen und einem runden Tisch aus Sandstein in der Ortsmitte aufgebaut werden soll. Dankbar für diese Spende und die Idee waren alle Ratsmitglieder. Für den von der Verwaltung vorgeschlagenen Aufstellungsort im Dorfgarten der neuen Ortsmitte und die Ausführung des „Stammtischs“ gab es zahlreiche Wortmeldungen.

Auf dieser Fläche im Dorfgarten soll der „Stammtisch“ zum Verweilen aufgestellt werden.
Auf dieser Fläche im Dorfgarten soll der „Stammtisch“ zum Verweilen aufgestellt werden. Foto: Volker Henkel Fotomoment

„Da kann man schlecht sitzen“, so Annette Häußermann (FW) in Anbetracht der mit Steinblöcken vorgesehenen Aufstellung. Der Sandstein bekomme durch Witterungseinflüsse eine „schwarze Patina“, was nicht zum Sitzen einlade. Ihr Fraktionskollege Klaus Riekert gab zu bedenken, dass es für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator ein Problem sein kann. Bei dem Tisch in Form eines runden Sandsteinblocks könnten sie ihn schlecht nutzen: „Sie müssen immer quer dazu sitzen.“ Sandstein sauge sich bei langer Regenzeit mit Nässe voll, was nur langsam trockne. Holzplatten auf den Sandsteinsitzen als Sitzfläche schlug er vor. Für Bernd Pelz und Jakob Sehmsdorf (LMU) war der Platz für das Aufstellen „suboptimal. „Die letzte Fläche in der neugestalteten Ortsmitte, wo es grün ist“. Sie sollte freigehalten werden. Durch die Größe des geplanten Stammtischs geht sie verloren. „Wir müssen nicht alles zubauen“. Außerdem gibt es in dem Bereich „ziemlich viele Sitzgelegenheiten“, so Jakob Sehmsdorf. „Pflaster an Pflaster“, beschrieb er den Charakter der Ortsmitte.

Bei drei Gegenstimmen entschied der Gemeinderat, den „Stammtisch“ am vorgeschlagenen Ort aufzustellen. Der Auftrag wurde an das Natursteinwerk Wachauf zum Angebotspreis von rund 25.000 Euro vergeben. Bürgermeisterin Antonia Walch machte klar, dass man sich über die genaue Ausführung nochmals Gedanken mache. Die Kosten von 25.000 Euro werden innerhalb des Landessanierungsprogramms mit 15.000 Euro (60 Prozent) gefördert. Der Eigenanteil der Gemeinde mit rund 10.000 Euro wird durch die Spende von Dagmar Woodward abgedeckt.

Mit einer Enthaltung und drei Gegenstimmen wurden die Planungsleistungen zum Aufstellen des Bebauungsplans für das neue Feuerwehrgerätehaus an das Ingenieurbüro Bohner zum Preis von 42.823,00 Euro vergeben.

Jakob Sehmsdorf (LMU) bat um das Einholen eines weiteren Angebots. Bürgermeisterin entgegnete, dass man mit dem Büro Bohner „gute Erfahrungen“ gemacht hat. Christoph Gutjahr (FW) kritisierte, dass das vorgesehene Baugebiet außerhalb des Ortsbereiches vom Landratsamt nicht als „priviligiert“ anerkannt wird. Der Gemeinde entstehen dadurch viele Kosten, weil extra ein neuer Bebauungsplan gemacht werden muss. „Entbürokartisierung ist nur ein Lückenbekenntnis.“