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Heimsheim -  11.08.2020
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Drei Lkw kollideren auf A8 zwischen Heimsheim und Pforzheim-Süd - Über neun Stunden nach dem Crash rollt der Verkehr wieder auf allen Spuren

Pforzheim. Einmal mehr hat es am Unfallschwerpunkt der A8 zwischen Heimsheim und Pforzheim-Ost einen schweren Auffahrunfall gegeben. Drei Lkw sind am Dienstagvormittag auf Höhe von Wimsheim aufeinander geprallt, es gab zwei Schwerverletzte. Anfangs musste die A8 in Richtung Karlsruhe voll gesperrt werden, dann floss der vier Kilometer lange Stau über die linke Fahrspur teilweise ab. Das dicke Ende für die Autofahrer kam aber noch, denn in den Mittagsstunden sorgten die Bergungsarbeiten für eine mehrstündige Vollsperrung. Von 18.30 Uhr an war die linke Fahrspur wieder freigegeben. Nach 19 Uhr waren dann alle drei Fahrspuren wieder frei - das sind neun Stunden nach dem Crash. 

Drei Lkw sind auf der A8 zwischen Heimsheim und Pforzheim-Süd kollidiert. Die Bergungsarbeiten werden mehrere Stunden dauern.
Drei Lkw sind auf der A8 zwischen Heimsheim und Pforzheim-Süd kollidiert. Die Bergungsarbeiten werden mehrere Stunden dauern. Foto: Moritz

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hielt ein 40-jähriger Sattelzug-Fahrer verkehrsbedingt am Stauende auf dem rechten Fahrstreifen an. Ein 33-jähriger Sattelzug-Fahrer erkannte das Stauende offensichtlich zu spät und fuhr trotz eingeleiteter Vollbremsung kurz nach 10 Uhr auf den Sattelzug des 40-Jährigen auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Sattelzug des 40-Jährigen auf einen weiteren Sattelzug aufgeschoben. Bei dem Unfall wurden der 33-Jährige und der 40-Jährige schwer verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert. Die beiden hinteren Fahrzeuge haben auch Teile ihrer Ladung verloren. Beim Unfallverursacher flogen Schotter und Erde auf die Fahrbahn, beim zweiten Lkw waren es Plastikpaletten.

Danach musste die A8 erst einmal gesäubert werden, bevor an die eigentliche Bergung der Unfall-Lkw nebst Umladung der verschiedenen Güter gedacht werden konnte. Ein Bergemanager hatte in Abstimmung mit der Polizei das weitere Vorgehen entscheiden. Anfangs ging man von mindestens vier Stunden Vollsperrung der A8 in Richtung Karlsruhe aus. Es dauerte dann doch länger.

Drei Lkw sind auf der A8 zwischen Heimsheim und Pforzheim-Süd kollidiert. Die Bergungsarbeiten werden mehrere Stunden dauern.
Drei Lkw sind auf der A8 zwischen Heimsheim und Pforzheim-Süd kollidiert. Die Bergungsarbeiten werden mehrere Stunden dauern.

Im Einsatz waren neben Polizei auch die Feuerwehr, die ausgelaufene Betriebsstoffe binden und die Fahrbahnen zumindest teilweise räumen musste. Der Rettungsdienst wurde um 10.12 Uhr larmiert. Vom DRK war ein Einsatzleiter vor Ort, zudem waren ein Notarzteinsatzfahrzeug, drei Rettungswagen, zwei Krankentransportwagen und ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Der Verkehr wurde bei Heimsheim ausgeleitet. Die Polizei bat darum, den Unfallort weiträumig zu umfahren, da auch schon auf der Umleitungsstrecke von Heimsheim aus dichter Verkehr herrschte.

UPDATE 3: Der Verkehr rollt wieder

Die "heute"-Nachrichten liefen gerade im ZDF im Fernsehen, da wurden die letzten Hindernisse an der Unfallstelle auf der A8 weggeräumt. Der Verkehr konnte wieder frei rollen, die Vollsperrung, die von 18.30 Uhr an nur noch eine Teilsperrung war, konnte endlich aufgehoben werden. So richtig rund fließt es dennoch nicht sofort. Um 19.45 gab es noch zehn Kilometer stockenden Verkehr zwischen Rutesheim und Pforzheim-Süd. Aber das ist an dieser Stelle ja leider nichts Ungewöhnliches.

UPDATE 2: Vollsperrung aufgehoben, aber nur eine Spur ist frei

Von 18.30 Uhr an wurde die Vollsperrung der Fahrtrichtung Karlsruhe aufgehoben. Allerdings ist erst einmal nur die linke Fahrspur freigegeben. Zwischen dem Autobahndreieck Leonberg und Pforzheim-Süd staut es sich auf 12 Kilometer Länge. Auch die Umleitungsstrecken sind stark befahren, weshalb es hier durch Ortschaften nur langsam vorangeht.

UPDATE 1: Bergung hat begonnen - Stau bis Leonberg-West

In der Mittagspausenzeit haben die Bergungsarbeiten begonnen. Nachdem das Material der Lastwagen, das sich teilweise auf die Straße ergossen hat, abgeräumt und umgeladen war, wurde die A8 in Fahrtrichtung Karlsruhe wieder vollständig für die Bergung der Fahrzeuge gesperrt. Rund vier Stunden waren zunächst einmal für diese Arbeiten vorgesehen. Wegen einer großen Menge ausgelaufener Betriebsstoffe ist auch das Umweltamt vor Ort. Die Spezialisten müssen noch entscheiden, ob verunreinigtes Erdreich abgetragen werden muss. Das kann die Öffnung der A8-Richtungsfahrbahn bis in den späteren Nachmittag hinein weiter verzögern. 

Unklar ist noch, ob der gesamte Stau zwischen der Anschlussstelle Heimsheim und dem Unfallort vor Pforzheim-Süd aufgelöst werden konnte. So viel aber ist sicher: Aktuell staut es sich nach einem Unfall bei der Ausfahrt Heimsheim, wo der gesamte A8-Verkehr ausgeleitet wird, bis zur Anschlussstelle Leonberg-West, wo ebenfalls viele versuchen, abzufahren, um irgendwie bei Pforzheim-Süd oder -Ost zu landen, um dort weiter die Autobahn nutzen zu können.

Aktion gegen Gaffer: Gefilmt und aus dem Verkehr gezogen

Es ist schon fast ein Naturgesetz: Gibt es auf der gegenüberliegenden Autobahn-Fahrtrichtung einen schweren Unfall, dauert es oft nicht lange, bis es sich auch auf den anderen Fahrspuren staut. Gaffer sind hier das Problem. Zum einen, weil sie ihr Tempo oft abrupt verringern, um langsam an der Unfallstelle vorbeifahren zu können, um sich das traurige Schauspiel besser anschauen oder gar filmen zu können. Das kann zu Auffahrunfällen führen. Zum anderen können so gefährlichere Crashsituationen heraufbeschworen werden, weil die Fahrer unachtsam sind. Aber auch die Gaffer auf der freien linken Fahrspur, die direkt am Unfallort vorbeifahren, stellen eine Gefahr für sich, für nachfolgende Verkehrsteilnehmer und für die vielen Rettungs- und Einsatzkräfte auf der Autobahn dar. In diesem aktuellen Fall haben Polizisten die Verstöße der Gaffer durch Video und Foto dokumentiert. Ein paar Meter weiter wurden die Schaulustigen dann aus dem Verkehr gezogen und verwarnt. 

Autor: tok