Dürre bringt Herbst im Hochsommer
Enzkreis/Wiernsheim/Wimsheim. Vielerorts zeigt sich der Wald im Enzkreis in den letzten Tagen bereits in Herbstfarben. Vor allem das Buchenlaub nehme jetzt schon Gelb- und Brauntöne an – fast zwei Monate zu früh. Darauf weist das Landratsamt hin. Es ist eines der Kennzeichen für die Dürre der letzten Monate. Ein anderes ist die Gefahr von Bränden. Erst kürzlich hatte Forstminister Peter Hauk (CDU) für Baden-Württemberg wieder die höchste Warnstufe ausgerufen. Die enorme Trockenheit können Förster wie Joachim Hailer in Wiernsheim den Bäumen ansehen.
Den fehlenden Regen der letzten vier Monate macht er für die Herbstfärbungen verantwortlich. Das Phänomen zeige sich insbesondere an Standorten, die wenig Wasser speichern können. Dort kämen vor allem Buchen in Trockenstress – am ausgeprägtesten im südöstlichen Enzkreis.
Im Enzkreis fiel im letzten Vierteljahr deutlich weniger Regen als üblich. So war der Niederschlag an der Wetterstation in Diefenbach in den letzten vier Monaten durchweg um mindestens 44, teils bis zu 98 Prozent geringer als im langjährigen Mittel. Das hat extreme Folgen für die Waldbäume. Die Bäume sind von den Vorjahren bereits geschwächt. Jetzt verfärben sich besonders die Altbuchen frühzeitig und werfen das Laub bereits ab. Vermutlich vertrocknen auch einzelne Äste und Kronenteile und brechen teilweise sogar ab. An öffentlichen Straßen müssen die Förster im Enzkreis deshalb auch diesen Herbst wieder Gefahren beseitigen. Dass das auch noch buchstäblich brandgefährlich ist, beunruhigt die Förster zusätzlich. enz/hei