Durstige Region: Schwächelnde Quellen, rekordverdächtige Entnahme im Bodensee
Enzkreis/Pforzheim/Kreis Calw. Aus dem Bodensee wird fast so viel Wasser geholt wie im Rekordjahr 2003. Regionale Quellen etwa im Eyachtal sprudeln schwächer – bei gleichzeitig enorm hoher Nachfrage.
Es sind zwei Meldungen, die klarmachen, wie viel Wasser die Haushalte der Region in diesen heißen Tagen brauchen. Zum einen: Die Bodenseewasserversorgung (BWV) teilt mit, dass gestern über 505000 Kubikmeter aus dem See entnommen worden sind – eine Trinkwassermenge, die dem bisherigen Tagesrekord von 531000 Kubikmetern aus dem Dürre-Sommer 2003 schon sehr nahe kommt. Ein Kubikmeter entspricht 1000 Litern. Zum anderen: Die Gemeinde Birkenfeld, angeschlossen an die Mannenbachwasserversorgung, mischt in den Hochbehältern Birkenfeld und Gräfenhausen für beide Orte und große Teile Niebelsbachs eigenes Wasser bei – weil die angestammten Quellen im Eyachtal wegen der anhaltenden Trockenheit nicht wie gewohnt sprudeln.
Das zeigt: Quellen und Wasserspeicher wie der Bodensee sind derzeit doppelt unter Druck. Auf der einen Seite müssen sie deutlich mehr liefern, wenn die Bürger beispielsweise täglich ihre Gärten gießen müssen. Und auf der anderen Seite leiden sie selbst unter dem Mangel an Wassernachschub durch Regen. Der Spiegel des Bodensees zum Beispiel nähert sich rapide seinem Tiefststand.
Vom Bodensee aus werden heute 320 Städte und Gemeinden mit insgesamt rund vier Millionen Einwohnern mit Trinkwasser versorgt – darunter auch viele Kommunen in der Region. Gerade Trockenheitsphasen wie in diesem Jahr zeigen, warum dieser Speicher so wichtig ist. Vielen Quellen im Nordschwarzwald merkt man immer häufiger ausbleibenden Regen an. Im Eyachtal im Kreis Calw hat die Mannenbachwasserversorgung darauf mit der Suche nach weiteren Quellen reagiert. Mit Erfolg.Auch Kommunen, die Sicherheit durch Bodenseewasser haben, haben zuletzt kräftig in die eigenen Quellen investiert. Mühlacker und Pforzheim zum Beispiel.
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