Ein Chor reißt seine Zuhörer mit
Bad Wildbad. „Musik ist immer wie ‚Good News‘, ehrlich und aufbauend, sie erheitert, beeindruckt und berührt!“ So steht es auf der Homepage des Schömberger Chors „The Voices“. Gegründet wurde der Chor vor knapp zwei Jahrzehnten, damals standen die Gospels im Mittelpunkt. Inzwischen hat sich das Programm geändert, die derzeit knapp 40 Sänger singen immer noch Gospels, aber vor allem gängige Songs, Schlager, Medleys, Musicalsongs, Rock und Pop, vor allem Musik, die ihnen selbst und natürlich ebenso auch den Zuhörern Freude bereitet.
Mit einer Matinée im Königlichen Kurtheater in Bad Wildbad bewiesen sie ihre Vielfalt, ihr Können und natürlich die perfekte Stimmigkeit, die weit über das sonstige Niveau mancher Laienchöre hinausgeht: „The Voices“ haben sich weiterentwickelt. Und dies geht vor allem auf die Chorleiterin zurück, auf Salome Tendies, welche „The Voices“ als Dirigentin vor rund zweieinhalb Jahren übernommen hat. Salome Tendies ist ein musikalisches Genie: sie dirigiert mit allen Fasern ihres Körpers, sie spielt Klavier, sie singt selbst, sie moderiert, sie reißt nicht nur die Sänger mit, sondern auch die Zuhörer, sie führt die Sänger auf besondere Art durch den Gesang, eben ein Multitalent, und für „The Voices“ ein besonderer Glücksfall.
Mit dem vor 90 Jahren von Irving Berlin komponierten jazzigen Song „Putting on the Rirt“ (Schick machen fürs mondäne Hotel Ritz) eröffneten die Voices schwungvoll das abwechslungsreiche Programm im Königlichen Kurtheater, das gut besucht war.
Gutes Zusammenspiel
Die Musik, so Tendies, soll entspannen, Freude machen und beglücken. Und das schafften die Voices unter ihrem schwungvollen Dirigat spielend, denn man swingte einfach mit. „When you believe“ aus dem Film „Der Prinz aus Ägypten“, englisch gesungen, mit hebräischen Psalmtexten wurde vom Chor sehr bedächtig vorgetragen. Außer den bunt gekleideten Chormitgliedern wirkten in toller Weise die beiden Instrumentalisten Roman Feser (Percussion) und Jochen Volz (Gitarre) mit, die nicht nur begleiteten, sondern selbst instrumental ihr Können bewiesen, unter anderem mit „Africa“, das wunderbar gefühlvoll interpretiert wurde.
Eine Art „Gospel-Walk“, schwungvolle, rhythmisch betonte Songs wie „Put a little love in your heart“ oder „You don’t mean a thing“ leiteten über zum bekannten „Hallelujah“ (Leonard Cohen), das, so erklärte Salome Tendies, keineswegs ein „Hochzeitssong“ sei, sondern einige durchaus weniger positive Inhalte aufweise. Mit Led Zeppelins „Stairway to Heaven“ glänzte solistisch Christine Heinkele, ausgezeichnet begleitet von den beiden Instrumentalisten Jochen Volz und Roman Feser.
Traumartige Melodien waren bei Enyas Song „Only time“ zu hören, und mit „Good News“ leiteten „The Voices“ zu dem vor fast 30 Jahren verstorbenen Freddie Mercury über, den Salome Tendies als einen außergewöhnlichen Künstler bezeichnete, der mit „Bohemian Rhapsody“ ein Meisterwerk geschaffen habe. Und eben mit der Darbietung dieser Rhapsodie setzten die Voices ihrem Auftritt im Königlichen Kurtheater die gesangliche Krone auf, was mit jubelndem Beifall belohnt wurde.Wolfgang Scheuermann, Vorsitzender des Vereins, dankte nicht nur den Sängern sowie den hervorragenden Instrumentalisten, sondern vor allem der Chorleiterin Salome Tendies, die „The Voices“ temperamentvoll, begeisternd und erfolgreich leitet. Mit einem Wildbad-Sekt schloss sich Dr. Thomas Käppler vom Kurtheater-Förderverein an, auch er war begeistert vom Konzert mit Gospel-, Rock- und Popchören an diesem Sonntagvormittag.
